Warum sollte Rychard in Satinavs Ketten dabei sein?

Beitrag zum Charakter-Wettbewerb für „Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten“

DSA_Satinavs_Ketten_ContestwinnerName: Rychard
Rasse: Mittelländer
Kultur: Bukanier
Profession: Schmuggler/Einbrecher

Beschreibung

Rychard zählt mit 1,83 Schritt keineswegs zu den größten Mittelländern, aber auch nicht zu den kleinsten. Auch ist der erste Eindruck den viele von ihm gewinnen nicht unbedingt der eines verschrobenen Schmugglers, sondern vielmehr der einer Puppe aus Unauer Porzellan, was seinem Engelsgesicht geschuldet ist. Doch auch seine restliche Erscheinung tut ihr Übriges dazu, dass der Piratensohn nur zu gerne unterschätzt wird. Statt einen von Muskeln übersäten Leib durch Aventurien tragen zu müssen, sind es eher zierliche Gliedmaßen, die den Bukanier athletisch und schlank, schlagksig und recht schmächtig erscheinen lassen. Die sonnengebräunte Haut scheint überdies nahezu perfekt mit dem glatten, mittellang geschnittenen, maronenbraunen Haar, den grasgrünen Augen oder seiner langen, geraden Nase zu harmonieren.
Beim genaueren Blick auf das herausragend schöne Antlitz und die großen, rundlichen Augen fallen auch weitere kleine Details auf, die möglicherweise dazu beigetragen haben dem jungen Mann diese Vollkommenheit zu verleihen, die er nach außen hin trägt. Die feinen Brauen, die schöngeformten und nicht zu fleischigen Lippen oder die durchaus sichtbaren Wangenknochen, die seine Konturen aber bei Weitem nicht hager wirken lassen, waren schon oft Gründe dafür, dass sich die eine oder andere Frau nach ihm verzehrte. Bartwuchs hat er so gut wie gar nicht. Dass er über ein herausragend schönes Antlitz verfügt, besonders für einen Mann seines Schlages, dessen ist er sich bewusst. Als angewöhnte Leerlaufhandlung streicht er sich immer mal wieder durch die Strähnen, um zu prüfen, ob sein volles, gepflegtes Haar noch richtig liegt (Eitelkeit). Alles in allem stehen diese Äußerlichkeiten jedoch im absoluten Gegensatz zu Profession und Eigenheiten des Schmugglers und Einbrechers. Sein bukanisches
Inneres birgt alles andere als Vollkommenheit in sich, sondern eine äußerst raffgierige Ader, die ihn selbst in unpassenderen Momenten noch dazu verleitet, selbst einen kleineren Schatz bergen zu wollen (Goldgier) und eine ständige Begierde nach dem weiblichen Geschlecht und seinen Reizen (Brünstigkeit). Seine vermeintliche körperliche Makellosigkeit wird weiterhin von einem Hautbild in roter Farbe – einem kleinen Kriegsbeil, um das sich eine Schlange windet – auf der linken Schulter gestört und von seiner merkwürdig anmutenden Sprache (Er spricht “Piratensprache” ohne Etikette und sonstige Höflichkeitsfloskeln). Rychard selbst würde die des Öfteren unflätige Ausdrucksweise wohl den vielen Stunden zuschreiben, die er auf See unter Piraten verbrachte. Einem Ort, an dem kein Wert auf eine piekfeine Artikulation gelegt wird, sondern einzig und allein die Fähigkeiten von Belang sind Boot oder Schiff zu manövrieren (Talente: Boote fahren/Seefahrt).

Wie sein dunkler Teint vermuten lässt, stammt Rychard ursprünglich aus den südlichen Gefilden Aventuriens. Genauer gesagt von einer kleinen Pirateninsel, die eigentlich nicht mehr als einen Ausläufer der Waldinsel Altoum darstellt: Nikkali. Seine Kindheit würde er selbst nicht unbedingt als glückliche und schöne Zeit beschreiben. Rychards Vater ließ die Familie auf der Insel zurück, als der Junge gerade einmal drei Götterläufe zählte und stellte seine Mutter so, ohne Einkünfte, vor eine schwierige Aufgabe. Schon früh musste er daher selbst aushelfen und kleinere Arbeiten für einen Hungerlohn von einigen Kreuzern oder einem Heller verrichten.
Seinem körperlichen Zustand – gutaussehend, eher schmächtig und weniger kräftig – war es allen voran geschuldet, dass er stets mit Problemen zu kämpfen hatte, wenn es darum ging, Kontakte zu knüpfen. Denn oft diente er den Jungpiraten der Insel lediglich als Zielscheibe und Ventil für ihre eigene Aggression, wohingegen sie an etwas wie Freundschaft zum “schwächsten Glied” kein Interesse hatten. Lediglich einen Freund fand Rychard, nach längerer Zeit, unter den Piraten. Zusammen mit diesem, einem Bukanier tulamidischen Ursprungs, und einem fünf Schritt langen Segelboot machten die Beiden in den kommenden Götterläufen ihre ersten Erfahrungen als Händler. Doch diese Entscheidung erwies sich als Fehlgriff und verlustbringender als der anschließende Schmuggel von Giften der Waldmenschen, die auf den umliegenden Inseln lebten.

Nachdem einige Jahre des Schmuggels ins Land gegangen waren und die Einkünfte auch weiterhin gering ausfielen, fasste Richard den Entschluss, dass Nikkali nicht das Ende der Fahnenstange für ihn sein konnte und sein sollte, weswegen er sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit dem Ziel aventurisches Festland davonstahl.
Ebendort angelangt schlug er sich fortan als Abenteurer durchs Leben, machte seine erste Bekanntschaft mit dem Diebeshandwerk und entdeckte seine Begabung für den Umgang mit den Werkzeugen eines Einbrechers. Durch gewisse Umstände geriet Rychard später an eine Gruppe von thorwalschen Piraten der Westküste und schloss sich ihnen an, nachdem er sie davon überzeugen konnte, trotz seines schwächlichen und puppenhaften Äußeren nicht nur ein “ganzer Kerl”, sondern auch das genaue Gegenteil einer “Landratte” zu sein (zzgl. zu Boote Fahren/Seefahrt eine herausragende Orientierung und Vorteil “Innerer Kompass”). Um dort jedoch nicht dasselbe Leid zu erfahren wie in seiner Heimat, trat er von diesem Zeitpunkt an oft als übertrieben selbstbewusster, narzisstischer Aufreißer auf. Eine Begebenheit, die für ihn allerdings nicht ohne Folgen bleiben sollte. Denn als Frauenheld des Festlands machte er sich rasch einen Namen und erarbeitete sich auf diese Weise seinen “Titel” – Rahjard.

Warum sollte Rychard in Satinavs Ketten dabei sein?

Rychard, bzw. “Rahjard”, muss nicht nur deshalb in “Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten” dabei sein, weil er durch seine Geliebte – eine Magd in Andrafall – eine persönliche Bindung zur Region Andergast vorweisen kann oder weil er König Efferdan I. bereits persönlich begegnete – auch wenn dieses Vergnügen nur von kurzer Dauer war, da Rychard dem Thronsaal wegen fehlender Etikette dem Thronsaal verwiesen wurde. Sondern auch, weil der Bukanier durch das flexible Leben zu See viel herumgekommen ist und dementsprechend einiges von Dere gesehen hat, so dass er Geron beispielsweise Informationen zu Küstenregionen, Südaventurien oder anderen, speziellen Regionen zukommen lassen könnte, die Rychard allen voran wegen seiner Liebschaften – eine Heilerin in Festum, eine Bauchtänzerin in Fasar, eine Freubeuterin in Boran und eine Elfe im Feenreich (Jahr des Greifen) – in Erinnerung geblieben sind. Außerdem besitzt er eine Verbindung zu einem Handelsmagnaten (SO 12) in der Metropole und Hauptstadt des Königreichs Albernia, Havena. Diesem stattet Rychard des Öfteren einen Besuch ab, auch um dort Schmugglerware unauffällig an den Mann bringen zu können. Diese Verbindung ist insofern vorteilhaft, als dass das Königreich Albernia nahe an Nostria (von Havena: ~130 Meilen, Seeweg) und somit auch Andergast (~1300 Meilen, Reichsstraßen, über Gareth und Wehrheim – 440 Meilen, Seeweg nach Nostria, danach querfeldein über die Grenze), dem Ausgangspunkt von “Satinavs Ketten” gelegen ist.

Außerdem wird die Spielfigur durch eine weitere Begebenheit noch mehr zum unkonventionellen, aber nichtsdestotrotz intereßanten Piraten bzw. Schmuggler: sein Anhängsel. Seit einigen Jahren wird Rychard von einem Nivesenhund (optisch wie ein schwarzer Spitz, weiblich) namens “Cyri” auf seinen Reisen begleitet. Ein Hund, der von Rychard nicht nur völlig verzogen wurde, absolut nicht hört und ausschließlich tut wonach ihm gerade ist, sondern auch viel zu niedlich wirkt, als dass man glauben könne er gehöre wirklich zu dem aufreißerischen Piraten.

Allerdings ist dies längst nicht alles: So steckt trotz all seiner charakterlichen Makel tief im Herzen des Piraten auch ein Hauch Gold, der ihn dazu treibt in brenzlichen Situationen den Lebemann Lebemann sein zu lassen und ganz uneigennützig denen mit seinem Säbel (Amazonensäbel oder Arbach) zur Seite zu stehen, die diesen Beistand gerade benötigen – wie z.B. Geron!
Er verfügt darüber hinaus über einen Nachteil, der ihm schon sein ganzes Leben lang ebendies schwerer gestaltet, als es eigentlich sein müsste. Der Bukanier ist krankheitsanfällig. Das bedeutet nicht nur, dass er sich gerade im Winter bei ständiger Kälte und Nässe schnell etwas wegholt, sondern auch, dass er es selbst im Hochsommer noch fertigbringt sich einen Schnupfen (ab und zu Niesen oder Husten), oder eine schwere Erkältung einzufangen.

Sein Äußeres und sein Verhalten lassen ihn also auf den ersten Blick wie einen selbstbewussten, gutaussehenden Aufreißer und Piraten wirken – dem man seine “Gräueltaten” alles andere als ansehen kann –, bis man seine komischen Macken nach und nach kennengelernt hat. So verfügt der Bukanier beispielsweise noch über eine gesunde Neugier, die sicherlich dafür sorgen würde, Geron nicht einfach an sich vorbeiziehen zu lassen – und eine besondere Form der Konzentrationsschwäche: Rychard ist ein unsteter Held. Entweder wird ihm rasch langweilig oder er wird ungeduldig und fängt an, Unsinn zu treiben. Das kann sich durch ein Zungenschnalzen, ein taktloses Fußtappen, ein lustloses Seufzen oder ungeduldiges, monotones Summen ausdrücken, doch auch dadurch, dass er beispielsweise andere Leute piekt (hauptsächlich Freunde und Bekannte, an Schulter oder Seite) oder ihnen sonstige Streiche spielt.