Grangor 8 (Neferu)

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Viele Schritte. Sie kniff ihre ohnehin geschlossenen Augen zusammen, um die lauten im Lärmpegel ansteigenden Geräusche auszublenden, was nicht so recht gelingen wollte.
Obwohl sie die Nacht auf dem steinernen Boden geschlafen hatte, war ihr nicht zum Erfrieren kalt, was sie im Halbschlaf und noch immer im restlichen Drogenrausch verwunderte.
Sie weigerte sich die Lider zu öffnen, konnte sie sich schließlich nicht einmal mehr erinnern, wo sie gerade war. Jemand sprach zu ihr, doch was die Stimme sagte, konnte sie nicht realisieren und sie auch nicht einordnen.

„Lass mich weiterschlafen…“ murrte sie nuschelnd und zog sich die miefende Decke bis zum Ohr. Moment… Decke? Sie wagte ein Blinzeln und zuckte zurück. Soviele Beine und Schuhe, Stiefel und Röcke, die in Bewegung waren, hatte sie ihren Lebtag nicht gesehen, zumindest nicht so beängstigend nah. Erschrocken ob der nahen Gefahr des Zertrampeltwerdens zuckte sie zurück und hob skeptisch die Lider, um sich ihrer Umgebung bewusster zu werden. Wenig körperbeherrscht rieb sie sich übers Gesicht, während sie eine unangenehme Übelkeit in sich aufsteigen spürte.
Das letzte, leidlich Deutliche woran sie sich erinnerte, war der Rahjatempel. Das Stirnrunzeln übermannte ihre gesamte Mimik.
„Wo bin ich?“ fragte sie, ohne jemanden direktes anzusprechen.
„Bist du endlich wach, Mädchen? In Norderstadt bist du!“ erklang eine krächzende, alte Stimme.
Neferu fühlte sich, als wäre sie unter Kutschräder gekommen. Jeder Knochen in ihrem Körper machte sich bemerkbar, wobei sie nicht sagen konnte, was ihrem Befinden mehr Schaden zugefügt hatte, das Schlafen auf einer steinernen Brücke oder der Überkonsum des Rauschkrauts.
„Norderstadt?“ raunte sie irritiert, „nicht mehr in Grangor?“ Die Worte hallten unwirklich und aus unerfindlichem Grund unsinnig klingend durch ihren markant brummenden Schädel.
Sie wurde über den Umstand aufgeklärt, dass Norderstadt ein Teil Grangors war und langsam wurde ihr bewusst, dass sie davon eigentlich schon gehört hatte.
Unbeholfen und blass, wie ein Küken, das eben erst geschlüpft war, entschloss sie ihre Umgebung zu analysieren. Weitaus langsamer als sonst ratterten die Zahnräder ihres Verstandes.
Sie lag auf einer gut besuchten Brücke, soviel war ihr mittlerweile klar. Und zwar erkannte sie die Stelle, an der Phexdan ab und zu geweilt hatte, wenn sie nach ihm suchte. Jemand hatte sie mit einem Satz alter Lumpen zugedeckt, die stanken bis zum Himmel, aber wenigstens warm waren.
Dieser Jemand saß neben ihr: Ein alter Kauz mit weißem Bart, sicher an die 70 Götterläufe alt – er hatte keine Beine mehr, zumindest keine Unterschenkel und sah sie freundlich an. Einer der vielen Bettler hatte sich also ihrer angenommen.
Mit Mühe richtete sie sich ins Sitzen auf.
„Wie spät ist es…?“ Sie rieb sich erneut den schmerzen Schädel mit seinen pochenden Schläfen.
„Etwa die vierzehnte Stunde..!“ klärte der heitere Alte sie auf.
„Zuviel Rauschkraut“, gab sie ihm zur Information, aber nicht ohne zu betonen, dass es das erste und letzte Mal gewesen war, dass sie sich überhaupt dazu hatte hinreißen lassen.

Bei Phex… Sie musste lange an dieser Stelle gelegen haben; wäre es Winter gewesen, hätte sie einem Kältetod nicht entkommen können. Er gab ihr Wasser zu trinken und sie erklärte ihm den Umstand ihres Hierseins, der ihr verschwommen selbst erst bewusst werden musste. Missmutig gab die junge Frau ihre Meinung über die verrückten Rahjajünger preis und die absolute Nichtübereinkunft ihrer und derer Einstellungen. Er gab ihr Recht. Immerhin. Seine Zustimmung spendete ihr etwas Trost. Wenigstens fühlte sie sich, was ihre Meinung anbelangte nicht mehr ganz so allein, schien doch Restdere den rahjaischen Praktiken zu huldigen.
„Weißt du…“ Sie hatte entschieden dem Bettler – mit dieser Bevölkerungsschicht hatte sie in den Jahresläufen ihres Daseins ausschließlich gute Erfahrungen gemacht und fühlte sich ihnen irgendwie verbunden – weitere Einblicke in ihr Leben zu gewähren, „Wenn ich liebe, dann liebe ich ganz und gar. Ich werde meine Liebe nicht aufteilen. Und ich will selbst nicht irgendein Name auf einer langen Liste sein. Ich gebe mich nicht damit zufrieden ein einzelner Finger zu sein – ich will beide Hände sein.“
Er stimmte ihr zu und einen Moment lang starrte sie nachdenklich ein tiefes Loch in die Luft.
„Sag mal… Wo schläfst du eigentlich? Der Boden war unglaublich hart. Und ich sehe nachts nie Leute von euch auf den Straßen. Wo bleibt ihr alle?“
„In der Offenen Hand..“ antwortete er freundlich und offenherzig.
Sie hob sachte die Brauen. „In der Offenen Hand? Schlafen da alle von euch? Ist da überhaupt genug Platz?“ Ruhig und im Vertrauen, verriet er ihr, dass unter der Offenen Hand Räumlichkeiten existieren von denen die wenigsten wussten. Dieses Faktum kam ihr sehr bekannt vor und sie erzählte ihm von den ähnlichen Verhältnissen in ihrer schmierigen und durchaus auch schwierigen Kindheit, während sie an das Brückengeländer lehnte und in den blauen, wolkenlosen Himmel blickte.
„Ich habe auch schon einmal in der Offenen Hand geschlafen…“ fügte sie nachdenklich und mit Blinzeln gen Praiosscheibe zu.
„Ach?“ antwortete der Alte interessiert „Und wo da?“
„Oben… das erste Zimmer links.“
„Bei Phexdan?“ raunte ihr Gesprächspartner fast belustigt.
„Ja…“ sie wandte dem Greis wieder ihr Gesicht zu, „Ich habe einmal bei ihm geschlagen, aber… selbstverständlich nicht…“ Neferu begann etwas unbeholfen zu stammeln. „Also nicht zusammen in einem Bett, er auf einer Matte, du verstehst… Wir haben nicht… Ich würde nicht…“
Er verstand nickend und lächelt ihr sachte zu.

Ein trauriger Ausdruck schlich sich melancholisch auf ihre Miene. Die stechend grünen Augen wurden trübe und sie senkte den Kopf, dass die vielen Zöpfe ihr Gesicht halb verbargen. Dem Krüppel entging die Last ihrer Seele nicht.
„Mädel, das kann man ja nicht ertragen… was ist denn los?“ Er hob die buschigen Brauen und lehnte sich leicht vor.
Nach leichtem Zögern begann sie tatsächlich dem Väterchen ihr Herz zu offenbaren.
„Ich liebe jemanden… Wie ich dir sagte war ich im Rahjatempel. Aus diesem Grund… Ich wollte von ihnen wissen, wie sie über mein Gefühl denken. Ich wollte ihren Rat, aber er hat nichts genutzt, sie sind zu anders als ich. Ich… habe mich sogar an dem Kuss des Priesters gestört, meine Küsse sollen für jemand anderen sein… Aber er… ist ein Frauenheld. Ich will nicht ein Name auf seiner Liste sein… Ich will ihn für mich allein… Schließlich… hätte er auch mich im Gegenzug ganz für sich.“
Aufmerksam hörte der alte Bettler zu und nickte langsam.
„Kenn ich ihn..?“ raunte er ihr anteilnehmend zu.
Sie blickte in die graublauen Augen des Alten. Wohlwollend sah er ihr entgegen.
„Ich kann dir darüber nichts sagen, da ich vermute… Du würdet es ihm erzählen, wenn du ihn kennst. Und das wäre… furchtbar für mich.“ Wisperte sie ernst.
Auch der alte Großvater, der mit ihr an der Bettlerbrücke saß auf der noch immer scharenweise Menschen vorüberzogen brachte ernst in sein faltiges Gesicht. Er legte die rechte Hand auf sein Herz und schwor ihr, dass er ihre Information für sich behalten wollte, eingeschlossen in seinem Herzen.
Ein mattes Lächeln überkam sie bei dem Anblick des zerlumpten, herzlichen Mannes.
„Nun… ja. Er ist dir bekannt. Ich kenne ihn seit ich in Grangor bin, seit einigen Monaten. Es ist nur… Ich weiß, dass er oft im Rahjatempel schläft und so weiß ich auch… Dass ich für ihn niemals das sein kann, was ich sein will. Die Einzige…“ Ihr Blick senkte sich.
„Nur einer von uns schläft im Rahjatempel.“ Lächelte der Greis gewitzt und Neferu nickte resigniert.
„Dann weißt du ja… um wen es sich handelt. Weißt du… Nachdem mein Schmerz zu groß wurde habe ich versucht dem Gefühl zu entfliehen und bin aus Grangor abgereist. Er hat sicher nicht einmal nach mir gesucht. Vielleicht ist er einmal die Straße entlanggelaufen, um zu gucken, wo ich bin, aber…“
„Ich kann dir versichern… Er hat uns ganz schön auf Trab gehalten, als er nach dir suchte.“ Sprach der Bettelnde in gewohnt freundlichem Tonfall.
Neferu hielt inne.
„Das sagst du jetzt nur, damit er nicht ganz so schlecht dasteht.“ Seufzte sie mit schrägem Lächeln. „Weißt du… ich bin sogar soweit gegangen und habe ausgenutzt als er schlief. Oh, versteh mich nicht falsch, ich habe ihn nicht berührt! Aber ich… musste seinen Duft einatmen und habe mich zu ihm herabgebeugt. Der Geruch von Rosen…“ Sie presste die Lippen aufeinander und schämte sich mit einem Mal für ihre exhibitionistische Offenheit dem fremden Alten gegenüber. Ihr Handeln erschien ihr immernoch schleierhaft. Aber sie hatte eingesehen, dass sie sich damit abfinden musste, dass ihr Gefühl ihr seltsame Gesten und Gedanken diktierte.

„Der… schönste Augenblick meines Lebens war… als wir zusammen Rahjarosen pflanzten.“ Lachte sie bitter und mit hoffnungslosem Schimmern in den Augen. „Bis… Bis er mein Geschenk an ihn – eine Schneeflockenkette als genug Erinnerung an mich bezeichnete. Er… er hat bereits damit abgeschlossen, dass ich überhaupt in Grangor weile. Er geht davon aus, ich sei schon mit halbem Bein wieder in Gareth.“ Ihr Redefluss versiegte für einen Augenblick und mit traurigem Lächeln lehnte sie sich an ihren alten Gesellschafter.
„Erinnerungen müssen nicht zwangsläufig die Vergangenheit sein. Wir sitzen schon einige Stunden hier und du hast noch das Bild von mir im Gedächtnis als ich dich weckte, es ist also eine Erinnerung, aber ich bin immernoch gegenwärtig.“ Lächelte er sie aufmunternd an und mit einem leisen Seufzen quittierte sie, dass er dasselbe redete, wie der Rahjapfaffe.

„Ich glaube, Rahja hasst mich.“ Raunte sie bitter und starrte ihre Knie an.
„Was?“ Der greise Mann lachte krächzend auf. „Ich glaube eher… du bist Rahjas Liebchen.“
Rahjas Liebchen? Der Schnaps? Wunderte sich Neferu still, aber schwieg.
Sie bekam zwei Dukaten in den Schoß geworfen, die sie sofort an den Bettler von Grangor weitergab. „Nehmt sie beide. Ich weiß, wohin das Gold fließt und ich will dieses Vorhaben voll und ganz unterstützen. Gibt es eigentlich… eine Anmeldegebühr ein Bettler Grangors zu werden?“ scherzte sie mit einem matten Lächeln auf den schönen Lippen und dem fortwährend schwermütigem Glanz in den Augen. Es gab keine Anmeldegebühr. Vielleicht… Sollte sie wirklich… Es war ohnehin so vieles egal gewoden. Sie ließ sich gehen, das war ihr bewusst. Aber sie spürte nicht die Kraft sich gegen Selbstmitleid, Hoffnungslosigkeit und Melancholie zu erheben. Insofern… schien es ihr für den Moment die Bestimmung ihres Lebens als Bettler zu hausieren.
„Ich denke… ich werde für den Rest meines Lebens hier auf den Straßen sitzenbleiben.“
raunte sie ihm in bitterem Ton scherzend zu. Seine Antwort hatte sie erwartet:
„Es lebt sich nicht schlecht als Bettler in Grangor.“

Einige Schweigeminuten vergingen, während sie ihren grauen Gedanken nachhing, in die sie sich mittlerweile hemmungslos gestürzt und reingesteigert hatte.
Kurz zögerte sie, ehe sie erneut die Lippen teilte und die Konversation wieder aufnahm. Sie hatte die Beine angezogen und ihre Arme darum geschlungen.
„Du bist schon einige Jahrzehnte alt. Der Rahjapriester sagte… Irgendwann erreicht uns die Liebe, auch wenn es viele Jahrzehnte dauert. Hast du… je geliebt? So sehr, dass du sie ganz für dich allein wolltest?“
Er überlegte kurz, ehe der knöchrige Alte von seinem Gefühl zu berichten begann.
„Ja, da gibt es eine. Doch… sie hat meine Gefühle für sie wohl nie ganz verstanden und so… sind wir nicht zueinander gelangt.“
Es schien Neferu durchweg unrichtig, dass sogar der Großvater kein Glück in der Liebe hatte und in vollster Bitterkeit schmeckte sie ihr eigenes Schicksal in seinen Worten.
„Wie wäre es..“ versuchte sie die Bestätigung ihrer Befürchtungen, was das Leben und Rahjas Willkür anging ein Schnippchen zu schlagen. „Wenn wir heiraten. Dann kannst du sie eifersüchtig machen und deine einstige Liebe kommt zu dir zurück.“ Der Weißhaarige lachte keckernd und sprach aus faltigen Lippen: „Ich fürchte, das würde nicht viel helfen.“ Sie fragte nicht weiter. Vielleicht war die Liebe dieses Mannes bereits tot oder verheiratet. Sie wollte nicht bohren und ihn gegebenenfalls verletzten, dazu hatte sie den Kauz zu gerne, wie sie feststellte.
„Wie… heißt du eigentlich?“ fragte sie plötzlich, nachdem sie festgestellt hatte, dass weder sie wusste mit wem sie es zu tun hatte, noch er.
„Maran.“ Kam rasch die Antwort. Auch sie stellte sich vor, vermutend, dass er ihren Namen bereits einmal gehört hatte.
„Maran…“ wiederholte sie freudig, „wie der rotgelbe Greifvogel, den es nur auf Maraskan gibt!“ Sie war ernsthaft glücklich darüber, dass sie eine Verbindung zu diesem Teil der Welt hatte. Es gab immernoch Dinge, die sie glücklich machen konnten und plötzlich klammerte sie sich an den Gedanken an Maraskan.
„Eigentlich wollte ich ihn – sollte ich einst einen Sohn haben – ihn Phexir nennen, aber… jetzt denke ich, dass ich ihn vielleicht auch Maran nennen werde!“

Es folgte ein Redefluss Neferus über ihr bekannte Dinge. Sie erzählte ihm von Maraskan und von Scheijian, den sie zu lieben geglaubt hatte und dessen Name nichts mehr weiter war als ein Name; nicht einmal ein blasses Gefühl war mittlerweile verblieben.
Sie erklärte, wie sie zum Stammesmitglied der Oijianijias wurde und berichtete von Richard und Garion, die ihre Begleiter waren.
Plötzlich lachte sie auf und entschuldige sich für ihr unnachgiebiges Quasseln. Lächelnd scherzte der Alte: „Ich kann ja ohnehin nicht weglaufen.“ Und deutete auf seine Beine, die bei den Knien aufhörten.
Neferu gewann ein heiteres Schmunzeln: „Vielleicht sollte ich dich wirklich heiraten. Du scheinst der perfekte Mann für mich zu sein.“
„Nun, dann wirst du mich aber zum Traviatempel tragen müssen.“ Konterte er mit noch zahnigem Grinsen. Alle Achtung… kam es Neferu in den Sinn. Er hatte sogar noch Zähne.
„Du bist noch so jung…“ krächzte er erneut, „dir steht die Welt offen… für mich hingegen, gibt es wohl keine Hoffnung mehr, was meine Liebe angeht.“ Er zündete sich eine Pfeife an und bot sie ihr an.

Ihre grünen Augen hefteten sich an das rauchende Gerät, dass er sich in den Mund schob und mit leiser Inbrunst sprach sie fest: „Die Liebe ist alterslos, Maran. Du solltest um sie kämpfen, auch wenn du bereits einige Jahre mehr zählst. Lass sie nicht gehen, nur weil du mit deinem Leben abgeschlossen zu haben glaubst.“
Dann verneinte sie die Pfeife, er hieß es gut. Kurz zögerte sie, ehe sie ihm eben jenes gute Stück aus Ton in einer Rangelei in der sie dem Beinlosen überlegen war entwendete.
„Zu ungesund.“ War ihr strenges Urteil und trotz seiner um Rückgabe ausgestreckt bittenden Hand, warf sie das Pfeifchen über ihre Schulter in den Kanal. Schlagartig runzelte sie selbst die Stirn und ehe er noch etwas sagen konnte, war sie wieder am Zug: „Ich hoffe nur… diese Pfeife hatte für dich jetzt keinen ideellen Wert….“ Der Alte gestikulierte aufgebracht: „Ich hatte sie von der Liebe, von der ich dir erzählte…!“

Neferu sprang auf, weitete die Augen und wandte sich in Panik dem Brückengeländer zu.
„Keine Bange! Ich hole sie dir wieder!“ Sie machte ernst. Er hingegen nicht. Während er sie mit den fleckigen alten Händen packte keckerte er: „Nur ein Scherz… Irgendjemand hatte sie mir geschenkt… Nicht weiter wichtig.“
Erleichtert ließ sie sich wieder auf ihre vier Buchstaben fallen.
Es war bereits später Nachmittag geworden, die Zeit, die sie mit dem alten, urigen Kauz verbrachte, verging rasch.

Und dann ließ sich seine Seniorenblase verlauten. Er musste auf die nahe Toilette – eine Mülldeponie hinter einem Haus, wie sie erfuhr. Sie nahm den leichten, alten Mann auf den Rücken und scherzte: „Ist der Reiter startklar?“ Natürlich ging sie seinem Wunsch nach, ihn zu seinem Ziel zu bringen, sie setzte ihn sogar in Position und wartete – natürlich von ihm fortgedreht – an einen Brückenpfosten gelehnt auf sein Rufen, das als Zeichen ausgemacht worden war.

Es war nicht viel Zeit vergangen, da drang von schräg hinter ihr eine Stimme an ihr Ohr. Sie war ihr wohl bekannt und ließ sie zu Donner gerührt versteinern: Phexdan.
„Ich habe eine gute Nachricht für dich…“ begann die weiche, mitteltiefe Stimme. Sie wandte sich nicht zu ihm um.
„Du wirst mich nicht zum Traviatempel tragen müssen….“