Gareth 3 (Neferu)

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Auszug aus dem konfusen Tagebuch der Neferu V. Banokborn.
Aufzeichnungen über Erlebnisse und Informationen in Gareth, dem Herzen des Mittelreichs.
Außerdem der ausgeklügelte Plan, das Erbe ihres ungeliebten Vaters anzutreten.

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14.01.1013

Heute Morgen erhielt ich einen Brief:
Meinen Bürger-Brief! Das Beschleunigungsgeld hat es echt getan, wenn auch schade um die verlorenen 20 Dukaten..
Dazu ein Aufruf an die Neubürger Gareths. Man zahlt 20 D im Jahr oder leistet 6 Wochen Spießbürgerdienst ab.
Die Spießbürger haben alleine 50 Hauptmänner. Klingt ja gigantisch. Ich – ein Spießbürger? Kein Weg.
Positiv zu vermerken ist, dass deren erster Rang der Neueinsteiger der „Fuchs“ ist.

Heute ist unser Tag! Essen im Seelander.
Zerwas sah so anders aus – so zurechtgemacht. Wie als ich ihn beim Weintrinken in seinem Turm traf. Und nicht so zerzaust und vom Wetter
durchgeweht wie die letzte Zeit. Ich aß gefüllte Weinblätter und glasierte Zuckerschoten mit Spargelspitzen und kemschem Orangen-Joghurt-Reis.
Was anderes als Haferschleim. Definitiv was anderes.
Anschließend gingen wir zum Fuchsbau, dem Theater am Brig-Lo Platz. Es wurde das Stück „Der Himmel von Beilunk“ gespielt.

Stehe in Briefkontakt mit Bolatrius Groterian, dem Advokaten. 3000 Dukaten stehen auf dem Spiel. Jeder bekommt 1500, wenn wir gewinnen.
Verlieren wir, gehen wir beide leer aus. Er soll der beste Anwalt sein, den Gareth zu bieten hat.

15.01. 1013

Ich besuche in letzter Zeit vermehrt die Tempel der Zwölfe. Einmal aus eigener Dankbarkeit, das tief zufriedene Gefühl wieder eingegliedert zu sein in ein göttliches System. Absolution gefunden zu haben vor den Augen des Glücks. Der zweite Grund ist, dass ich für Zerwas bete. Auch wenn sich drei von zwölf ihm zugeneigt haben, will ich dass die Augen der anderen auf ihn fallen und sie sehen, dass das, was er ist und schafft etwas Gutes ist.
In unmittelbarer Nähe der „Smaragdnatter“ befindet sich der Hesinde-Tempel. Ein Achteck gigantischen Ausmaßes.
Zerwas begleitete mich. Ein warmes Gefühl durchdringt mich, wenn ich sehe wie ihn der Frieden findet, wenn er einen Tempel betreten kann.
Tatsächlich sprach mich eine Frau an.
Ihr Name war Helke Borgian und sie sprach recht bald davon zum Garether Zirkel zu gehören. Sie selbst lebt vor den Mauern der Stadt in einer Region um Sonnengrund, die treffenderweise Hexenkessel genannt wird. Ob sie „Mitschuld“ an dem vielsagenden Namen trägt, kann ich zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Ich weiß nur, dass dieser Ort zu dem Teil Gareths gehört, der der Dämonenbrache am nähsten liegt.
Sie erzählte, dass der Name ihrer Oberhexe Shalia sei und dass diese sich bei mir melden würde, bei mir in der Smaragdnatter.
Meine Ungeduld bricht Bahnen. Ich will wissen, ob diese Frau meine Mutter kannte.

Zum Mittagessen hatte ich Rübenmus mit Stampfkartoffeln in der Smaragdnatter.
Gleichzeitig übermittelte mir Lamiadon ein Schreiben von Groterian. Der Advokatus scheint ganz erpicht auf mein Geld – was auch sonst.
Ich soll ihm eine Abschrift des Tagebuchs meiner Mutter fertigen lassen, das er vor Gericht vorlegen kann.
Ich war noch nie vor Gericht. Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Seine Kopie soll er haben.
Er handelt gerade einen Gerichtstermin aus, das mir den Rest des Geldes auf dem Konto meiner Familie zusichern soll.

Phexdan gab mir die Zeichnung einer Weinflasche. Aquenauer Südhang stand auf dem Etikett.
Es handelt sich um eine Art Rätsel, das er mir stellt. Noch habe ich nicht die Zeit, dem auf den Grund zu gehen, aber ich werde zu allererst bei den
Winzern und Restaurants der Region fragen. Dieser Südhang sieht nicht nach Billigfusel aus.

Ich informierte mich in Weststadt. Gab mich als das aus, was ich bald sein werde: Ein neuer Nachbar.
Fragte nach den Klotzbecks. Julianus Klotzbeck ist vor 12 Jahren hergezogen, hieß es. Nichts Spezielles. Nur ein Kerl, der mit Handel reich geworden ist, wie es aussieht.

Mein Weg führte mich ins Südquartier zu besagtem Fulmian. Zirkel für freie Wissenschaften nennen sie sich, ein Haufen Grau- und Schwarzmagier.
Mein Buch hat er auf jeden Fall erfolgreich verzaubert. Und ich ihn. Mit einem Bannbaladin.

Phexdan begleitete mich und erzählte mir diverse Anekdoten über die Seelenprüfung mit der ich ihn schon seit Tagen belästigte.
Salpico wartete in der Natter aufgeregt auf uns. Er hat aus einem Zaubertrank ein Rezept extrahiert. Und machte die Pferde scheu, dass er die Ingredienzien habe, bis auf eines.
Er benötigt: Meteoreisen (gibts in Donnerbach), Schnee vom 1. Hesinde eines beliebigen Jahres (schon schwieriger – am Einfachsten bis zum Datum warten), Drachentränen (Drachen können weinen?), Kairanrohr (Trallop. Sowas von Trallop), eine Unze Diamantstaub (Juwelier? Wie mahlt man einen Diamanten zu Staub?), Klares Blut (Sikaryan, ich habe derzeit kaum Lebenskraft in mir), Alraune (gibts auf dem Markt), Tonnys (eine Pflanze aus dem Norden, Bjaldorn beispielsweise) …und diese eine geheime Zutat.

Nachts gingen Zerwas und ich zu dem auserwählten Haus aus dem Rätsel. Dem Heim der Klotzbecks. Mit Zerwas Hilfe gelangte ich zum Dachstuhl. Dort stand in den Putz geritzt:

AKTE 2098-031, REG.: BO, 1007 BF (SOLDLST. BEWACH. WAG.ENZ) STB

Ich bin mir sehr sicher, dass REG. für die Region steht und BO für das Bornland auch wenn es im Handel zumeist mit BOR abgekürzt wird. Es würde passen, denn es ist ziemlich gewiss, dass STB nichts anderes sein kann als der Name Störrebrandt und der ist im Bornland beheimatet.
1007…

16.01.1013

Das Grundstück ist meins!
Dexter Nemrod soll mal gesagt haben: „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“ Kein Satz, der zu einem solchen Mann passt. Ich würde ihm so wie ich ihn kennengelernt habe keine großen Kühnheiten in Sachen Liebe zugestehen, aber wer weiß. Vielleicht ist sein mir unbekannter Kern das, was ihn dazu bewogen hat, mir für meinen Bürgerschaftsantrag ein Leumundszeugnis auszustellen. Mir, einer Heldin von Greifenfurt und vor allem der Hexe, die sich vor einem Jahr in die Stadt des Lichts gewagt hat, um die Diener der Sonne vor dem Übel zu warnen, das über uns alle hereinbrechen wird, wenn Luzelin Recht behält. Wenn die Rollen der Beni’Rurech Recht behalten.

Vorerst an diesem Wintertag wollte ich meine Besorgungen im Südquartier erledigen. Ein Ort, der mir früher ein Zuhause war, den ich heute aber nur noch mit einem sehr beklemmendem Gefühl im Bauch betrete. Nicht, dass ich Angst hätte vor denen, die da lauern – nein, ich bekomme nur äußerst ungerne den Spiegel meiner Vergangenheit vorgehalten.

Der Hexenkessel ist eine Art Wohngemeinschaft im westlichen Südquartier, nahe der Dämonenbrache, das sagte mir Ulmia – die Scherenmacherin, die sich auch als Feinwerkerin verdingt. Ich zahlte extra, damit die Qualität für Zerwas‘ Kette außerordentlich wird.
In 4 Tagen kann ich das Schmuckstück abholen, das ich eigens für ihn habe fertigen lassen.
Ich sah auch bei der Schlangenhexe aus dem Hesindetempel vorbei.. Ihre sich zeitlassende Oberhexe sei eine Nachtschöne und ich solle mich in Geduld üben. Geduld, Geduld… wann wird diese Frau mir endlich schreiben?

Mittag aß ich mit Salpico in der Natter. Wir unterhielten uns ausgiebig über Zauber. Er sprach von einem Zweitstudium in Belhanka und einem Teleportationszauber. Ein freies Teleportieren scheint damit aber nicht möglich – ärgerlich. Der Transversalis ist wohl der einzige Zauber, der insoweit bekannt ist, dass er Verbreitung findet und gelehrt wird. Gegenstände und Menschen werden an einen bestimmten Ort gebracht. Durch den Limbus?
Salpicos Zauber basieren auf Mathematik, Geometrie, diversen Thesen der Physik, Sternenkonstellationen und Hilfsmitteln.
Analys, Ecliptifactus, Magischer Raub und Memorabia Falsifir sind diejenigen, die ich irgendwann einmal auch gerne beherrschen würde.
Ich denke mit Salpico, dem Schwarzmagier auf der Suche nach Unsterblichkeit habe ich ein gutes Wer einen loyalen Freund bis hinter den Tod an meiner Seite. Ich gehe nicht davon aus, dass er mich hintergeht. Und wenn es doch einmal soweit kommen sollte, dann weiß er, wen ich an meiner Seite habe, um ihn zu vernichten.

Salpico möchte einen Wissenstausch vornehmen. Blick in die Gedanken, Leib des Feuers, Spinnenlauf, Zauberzwang, Katzenaugen. Zauber, die er begehrt zu erlernen.
Ich stelle in Zweifel, ob er es vermag wie eine Hexe zu wirken. Und das wird er können müssen.

Habe das Buch meiner Mutter gelesen. Sie hatte keine lange Affäre mit Praionor, wie ich befürchtet hatte. Nur eine Nacht in der Frühzeit. Es soll eine Zeit gewesen sein in der Serik mit ihr nicht das Bett teilte, aus Angst sie habe zu viele schlechte Erfahrungen in Al’Anfa machen müssen. Nun, was soll ich sagen – rücksichtsvoll, aber naiv. Meine Mutter war vom Blut Satuarias und eine solche Frau wird nicht gerne geschont, was die Zweisamkeit angeht.
So wie es sich liest… hat sie Serik tatsächlich geliebt. Sie hat es nie gewagt ihm von ihrer Nacht mit von Wiesenfeld zu erzählen.
Der Garethzirkel ist ihr fremd. Sie beschreibt meine Geburt aus dem Ei als wundersam. Serik wusste nichts von dieser Eigeburt. Wo ist sie also gewesen? Bei dieser einen Hexe? Bei der jetzigen Oberhexe? Es muss jemand gewesen sein, der eine Eigeburt nicht als Anlass nahm, Alarm zu schlagen und nach der Inquisition zu rufen. An sich kommen nur andere Töchter Satuarias in Frage. Sie kannte Luzelin… vielleicht.. weiß sie mehr. War sie am Ende bei Luzelin in Weiden? Bin ich letztendlich in Weiden zur Welt gekommen?
Ich soll ein sehr friedliches Kind gewesen sein, schrieb sie. Ich stelle mich mir gerne friedlich vor.
Meine Mutter hat sich einzig mit mir beschäftigt, sobald sie mich hatte. Sie schrieb, diese Stadt könne mir alles bieten… Ja. Vielleicht kann sie das endlich.

Ich erhielt heute Morgen einen Brief der Gesses und komme erst jetzt dazu, ihn zu lesen. Gesse heißt mich willkommen und er schreibt, er wusste nichts von dem Tod meiner Eltern in diesem Haus. Er und seine Familie hatten geglaubt, die vorherigen Besitzer seien weggezogen, nachdem ihr Gebäude gebrannt hatte.
Es soll sehr günstig gewesen sein, weil Trakis keinen Schutt hatte wegräumen lassen. Ich bin jeder Zeit gerne in ihrem Haus gesehen, um mich umzugucken, soll mich nur 3 Stunden vorher anmelden. Sein Vater wars, der das Haus erworben hat.

Den Rest des Tages hielt ich mich auf meinem MEINEM Grundstück auf und machte Zeichnungen und weitere Pläne.
Was ist also noch zu tun?
– Zum Bauamt wegen der Wasserversorgung -> 400 D à 20 Schritt Kosten, Handelsakten, Arena-Viertel Baumeister -> Erledigt Salpico; Glücklicherweise verlaufen die Tonrohre nahezu direkt unter unserem Grundstück. Passt aber auch. Wir haben da direkt den See gegenüber.
– in 2 Tagen zu Ulmia Sonnengrund wegen der Kette
– Gesse (3 Std. vorher ankündigen); Salpico -> Anyla -> Schale / Kann er sie fragen? Ist das zu tun zu dunkel…?
– Nachricht an die langsame Oberhexe des Garether Zirkels
– CC-Dachstuhl -> Gibt es eine Akte, die zu den Putzritzungen passt? (AKTE 2098-031) Es muss eine Art Soldliste sein…=> KEINE AKTE
– Magistrat und andere Ämter: Gibt es eine 1007 BF Bornlandakte 2098-031? => KEINE AKTE
– Zerwas gab mir die fertige Fuchsfibel – sie ist wunderschön gelungen.
– Bei Grabensalb gewesen mit Salpico
– Seelenprüfung ||
– Nachbarschaftstratsch WS
– Gericht! Nachricht Advokat Groterian / Termin: Freigericht SW – 18.01. / ) Uhr = in 2 Tagen

17.01.1013

STOERREBRANDT: Lagerhaus und Kontor in der Weststadt. Bin da gewesen. Ein silberner Falke auf Rot als Symbol. Mit dem Aktenzeichen konnten sie nichts anfangen. Auch wenn ich den besorgten Kunden gemimt habe..

Aquenauer Südhang -> Weinhändler und Restaurants durchforstet -> Eine Spur! Es handelt sich um regionalen Wein. Im Kaiserborn kostet eine Flasche 4D, im Alter Kaiser 5D, im Seelander 6D. Ein ganzes Fass beträgt im Seelander 1000D. Mit etwas weich Gerede kam ich in den Keller des Seelanders. Ich interessiere mich selbstverständlich für ein solches Fass. Ich gab vor den Keller zu verlassen, statt dessen schob ich das leere (!) Fass zur Seite…
Dahinter eine Steinplatte in der Wand. Darauf eingeritzt Füchse, eine Münze, Diebstähle, der Mond, Sterne… Das Relief kleidete einen Geheimgang aus und ließ sich leicht herausnehmen.
Ich stieg hinab in den Untergrund… In die Kanalisation unter Gareth.
Das kann nur zwei Dinge bedeuten: 1. Jemand der im Seelander arbeitet ist definitiv ein Phexjünger; 2. Ich habe den Weg zu meiner Zukunft entdeckt. Schleichpfade unter der Stadt. Schnelle Wege in rettende Dunkelheit.
Auch wenn das quieken dieser scheußlichen Nagetiere in der Finsternis in einiger Entfernung erklingt, fühle ich mich geborgen dort unten.
Ein etwa 20 Schritt langer Gang traf auf eine Gabelung.
Zur einen Seite ein Einsprengsel, ein Sicherheitsversteck mit Nahrung und Ausrüstung für den Flüchtenden… Ich ließ etwas da. Der zweite Weg führte tief in die Kanalisation in ein Gewirr von Gängen, überall in dunkler oder heller Kreide Zinken an den feuchten Wänden… Ein Wegweisernetzwerk.
Nach etwa dem Viertel einer Stunde kam ich an einen Ausgang. Eine Nebengasse, eine Sackgasse im Arenaviertel, direkt beim Traviatempel. Barmherzig.

Morgen gegen 14 Uhr ein Tisch für zwei im Seelander gebucht. Sonst hätte ich mich nie so lange ungestört im Keller aufhalten können. Wer dort essen gehen wird, weiß ich noch nicht.
Ich legte Phexy eine Flasche Aquenauer Südhang auf sein Bett. Als Zeichen, dass ich verstanden hatte.

18.01.1013

Halb acht morgens in die Kaiserthermen gegangen. Außer Zerwas und mir nur ältere Herrschaften mit irritiert-interessierten Blicken. Ich habe das Gefühl in einen Herrenklub eingedrungen zu sein.
Um 9 Uhr sind die Verhandlungen im Freigericht Weststadt
Was tu ich danach?
Mich gedulden, was eine Nachricht der O-Hexe angeht?
14 Uhr in den Seelander… mit Gesse?
Erforschen, was es mit Stoerrebrandt/STB auf sich hat?
Die Kanalisation mit Phexdan zusammen erforschen und die Seelenprüfung beenden?

Nicht vergessen: Übermorgen zu Ulmia und Z-was Kette holen!