Perricum 2 (Vitus)

Kategorien: 1013 BFCyruionDie Zeichen der SiebenGarionPerricumTaramboschVitusWilliam
Zeitraum: PER 1013

Vitus wusste nicht, wie er durch diese Tore gehen sollte, ohne das Inneres von der Schuld zerstört werden würde. Er erinnerte sich an seine Freunde, Kameraden, die Frau und soviel Leid, das womöglich entstanden war durch seine Tat. Vielleicht war sogar Xeraan in dem Transport gewesen? Dann wäre er für die Taten, für die Verstümmelung seiner Base, den Tod vieler Unschuldiger verantwortlich. Seine Atmung wurde flacher und er hatte das Gefühl langsam von seinem Pferd zu gleiten, als der Ruf nach Garions Namen ihn aus diesen Gedanken riss.

Ein junger Seeräuber stand neben einer Lichtgestalt in Mitten von weißen und roten Wappenröcken. Eine Reisegruppe von Geweihten der Rondra mit einem Elfen und einem Piraten, dieses Bild verwirrte Vitus. Besonders, dass dieser Pirat nach Garion rief. Man näherte sich dieser Reisegruppe und Vitus konnte den Namen William dem Piraten zuordnen. Der Elf war ein ausgebildeter Magier im Rang eines Adeptus minor mit dem Namen Cyruion. Garion schien diese beiden Personen zu kennen. Vitus fielen viele Namen für diesen William ein, wie Seeräuber, Frauenschänder, Schwerenöter und Pirat. Er mochte ihn einfach nicht, aber vielleicht tat er ihm auch einfach Unrecht. Dagegen schien der Elf gebildet und aufrichtig, fast wie schwarz neben weiß standen die zwei dort.

Die Reisegruppe von Geweihten wurde nach und nach durch die Tore gelassen. Vitus spürte bereits die Ketten an seinen Handgelenken und rieb sich die Handgelenke leicht. Auf einmal sprach die Wache die Gruppe an und William versicherte, dass alle zusammen gehörten. Garion, Tarambosch, Cyruion und William durchschritten langsam das Tor, während Cyruion und William berichteten, wie sie hier her gelangt waren. Vitus‘ Blick fuhr unter dem Tor hindurch, war er nun doch in seinem Gefängnis angelangt.

Die Schritte von Vitus waren langsam und er führte mit verkrampfter Hand sein Pferd durch die Gassen von Perricum zur Ordensburg der Ardariten. In seinem Inneren wollte er Garion und Tarambosch alles zu schreien, jede Tat offenbaren. Sie wussten nicht, dass ein unehrenhafter Verbrecher unter ihnen war. In Vitus Gedanken sah er sich schon gefesselt an eine Säule und mit Peitschenschieben bestraft. Jeder Stein, der Vitus zum Stolpern brachte oder ihm den Weg erschwerte, führte zu einem weiteren Peitschenhieb auf seinem Leib. Sein Verstand wusste, dass die Strafe eine lange Haft oder eine hohe Ableiste sein würden, aber sein Herz forderte eine höhere Strafe.

Bei der Ordensburg der Ardariten angekommen trennten sich die Wege der Fünfe. Cyruion und William gingen weiter mit den Geweihten zur Löwenburg. Während Garion dafür sorgte, dass Tarambosch und Vitus in der Ordensburg der Ardariten einen Schlafplatz erhielten. Vitus beschlich langsam ein ungutes Gefühl, bereits der Vorsteher zum Schlafsaal hatte ihn erkannt. Er wusste, dass am nächsten Tag seine Reise enden würde. Nach dem Abendmahl versuchte Vitus Schlaf zu finden und nach einigen Stunden gelang es ihm auch.

Am Morgen wurden Vitus und Tarambosch von Garion geweckt und Vitus begann seine Sachen sorgsam zusammen zu legen, wie für eine Abreise bereit. Er war sich noch immer unschlüssig, was er nun tun sollte. Zum Glück riss Garion ihn aus seinen Gedanken. Er berichtete von der Morgenmesse im Rondratempel zu dem man sich aufmachte. Die Stufen zum Tempel hatte Vitus seit mehr als einem Jahrzehnt nicht gesehen. Die Sonnenstrahlen auf den Löwenstatuen ließen ihn die Augen feucht werden. Die Morgenandacht verfolgte er nur mäßig, immer seine unehrenhafte Tat im Hinterkopf.
Danach ging Vitus an der großen Rondrastatue vorbei, mit dem Worten im Kopf  „Rondra, die Schuld ist mein. Ich alleine stehe zu meiner Schuld, ich bin es, der die Verantwortung trägt. Ich bin es, der Buße tun muss, ich bin es, dem Strafe gebührt. Rondra, die Schuld ist mein. ließ er einige Münzen in den Schlitz des Opferstocks fallen. Er wollte nur noch in die Ordensburg der Ardariten zurück, er behauptete um zu speisen, aber eigentlich ertrug er die Schuld kaum noch und wollte sich verstecken.