Zerwas

Gareth 8 (Neferu) ( –––)

Die Räumlichkeiten der Smaragdnatter beheizten ihren durchgefrorenen Körper, das ungewöhnliche Bild ihr Herz:
Vereint besetzten Salpico, Zerwas und Phexdan einen der Tische. Phexdan lümmelte halb liegend auf der Bank, während Zerwas sich mit brütender Miene über ein Schriftstück neigte.
Sie wünschte sich, dass es diese Eintracht immer gab, wollte den Anblick noch einen Augenblick länger ungesehen genießen.
Der Schankraum war an diesem Abend nur halbvoll. Sie trat einen Schritt zur Seite in den tiefen Schlagschatten der Ecke einer vorspringenden Wand und blickte stumm und reglos zu den drei Männern hinüber. Salpico neigte sich zu Zerwas, sie unterhielten sich. Der kleine maraskanische Koboldmaki Dajin hatte es sich auf Phexdans Zauskopf gemütlich gemacht, filzte lausend die kurzen Strähnen.
Die drei Männer an einem Tisch, die in ihrem Leben bisher eine Rolle gespielt hatten – bis auf den Rondrageweihten.
Phexdan, Vespers erste große Liebe. Der Mann dem sie hinterhergelaufen war, um nie ganz bei ihm anzukommen. Der in einem umnebelten Geheimnis lebte und sie außen vor ließ. Den sie besser von weitem liebte, damit er sie nicht mit seiner einzelgängerischen Auffassung einer Liebesbeziehung traurig machen konnte oder sie mit seiner stürmischen Gedankenlosigkeit überrumpelte. Er hatte nie ganz verstanden, warum es mit ihnen zweien nicht funktioniert hatte. Trotzdem waren seine offenen Arme immer da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hatte.
Salpico.. das offene Buch. Er biederte sich an und bewies gleichermaßen empathielose Frechheit. Aber nicht aus Böswilligkeit, das hatte sie längst eingesehen. Er war ungeschickt mit Menschen, weil ihm die Erfahrung von Nähe fehlte. Er ging eifrig auf ihre Vorschläge ein und hatte mit ihr das Bett geteilt, als sie die körperliche Nähe einer Person benötigt hatte. Er war ein Freund und als einen solchen liebte sie ihn. Ein kleiner Bruder, der in der Welt noch nicht zurechtkam.
Zuletzt Zerwas. Die erhabene Ewigkeit, die wie für sie selbst gemacht schien. Kraftvoll, willensstark und nicht ohne den beißenden Humor, den sie so schätzte. Der Mann, wegen dem Vesper das größte Leid ihrer Existenz erfahren hatte, als sie ihn verloren geglaubt hatte. Das dunkle offene Fenster, das jetzt verheißungsvoll entgegenblickte.
Zerwas sah sie an. Quer durch den Schankraum hatten seine grünen Augen sie gefunden.
Er hatte sie bemerkt und lächelte sein ruhiges, selbstbewusstes Lächeln. Hatte er sie gerochen?

Entdeckt schritt sie auf den Tisch zu.
„Phexdan war endlich einmal nützlich.“ billigte der Vampir dem Genannten zu.
„Seine Fähigkeiten des Handelns haben den Preis ganz ordentlich gedrückt.“ ergänzte der Schwarzmagier.
Der Geweihte des Fuchsgottes hielt es nicht für nötig, sich aufrecht hinzusetzen.
„Und wie viel wird der Bau kosten?“ Neferu hoffte inständig, dass ihre Ersparnisse und das Geld aus der Verhandlung ausreichen würden, um diesen Traum eines eigenen Hauses möglichst zeitnah umzusetzen.
„Zweitausendsechshundertsiebenundsiebzig Dukaten und fünf Silberstücke.“ antwortete Salpico prompt, hoffnungsvolle Erwartung in den schwarz anmutenden Augen.
Die Frau in Rot nickte deutlich. „Dann reicht es. Die Bauarbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen. Ich werde in Kürze noch einmal mit dem Baumeister sprechen.“

Als die Stunden weiter vorangeschritten waren, verließ Zerwas die Unterkunft. Er machte sich auf, um durch unbeschienene Gassen zu streifen auf der Suche nach einem Unglücklichen, der seine Nahrung sein würde. Neferu begleitete ihn ein Stück weit. Sie wusste, spätestens nach seinem Verlust an Selbstbeherrschung auf der Boroninsel in Havena, seit dem Tag an dem er sie fast getötet hatte, empfand er es als unangenehm, vielleicht sogar schmerzlich beschämend, in ihrer Gegenwart von seinem Drang des Trinkens zu sprechen. Und umso unbehaglicher war ihm wohl, dass sie mit ihm vor die Tür gekommen war.
Aber es hatte zu schneien begonnen und sie benötigte frische Luft. Außerdem war ihr dringend daran gelegen, den Perainetempel aufzusuchen.
Während Zerwas in Rosskuppel durch die Nacht jagte, gelangte sie zum Tempel von Ackerbau und Heilkunst.
Ein Geweihter war zugegen, ein großer, dürrer Mann namens Rohalides. Er war sehr freundlich, mitfühlend und ließ es an Hingabe an seine Berufung nicht mangeln. Im Gegensatz zum Therbunitenkloster in Trallop, verlangte man hier kein Geld. Das einzige, was es benötigte, ihr Sikaryan zu mehren, war ein zwölftägiger Aufenthalt im Tempel der Göttin selbst.
Und sie spürte von Tag zu Tag, dass es dringend nötig war. Ihre Augenringe zeichneten ihr Gesicht, verliehen ihr ein abgeschlagenes Äußeres. Müdigkeit, Erschöpfung und das Gefühl von Krankheit seit drei Monaten. Sie musste sich der Perainekirche überantworten, um wieder gänzlich zu genesen.

Als sie zurückkam saß lediglich Salpico unten im Tavernenbereich, kritzelte irgendwelche Aufzeichnungen nieder und aß dazu eine dampfende Suppe.
„Willst du auch was?“ Er war guter Laune.
„Nein, danke. Ist Zerwas schon zurück? Oder Phexdan oben?“ Sie fühlte sich mit einem Male ausgelaugter und um Jahre gealtert.
„Beide nicht da! Aber ich komm gerne mit dir hoch!“ beschwingt lupfte er sein Robenröckchen und schlenderte mit ihr nach oben.

Sie war froh, als sie das Talglicht im Dachzimmer entzünden konnte. Ein Docht mit warmer Flamme gab ihr ein anheimelndes Gefühl.
Sie rückte ihr Bett schurrend ein wenig näher an Salpico heran, schlüpfte unter die Decke. Warm war anders. Ihre Zehe waren wie eingefrorene kleine Zapfen und Eisblumen schmückten gläsern das Fenster.
„Wann hat Phexdan denn die Natter verlassen?“ Sorgte sie sich..?
„Ach.. so vor einer Stunde vielleicht.“ Das tulamidische Gesicht ihr Gegenüber zeigte kaum eine Spur von schlechtem Gefühl.
Rastlos linste sie immer wieder zur Tür.
„Am liebsten würde ich nachsehen, wo er sich schon wieder rumtreibt.. Er kennt Gareth kaum. Er weiß nicht wie gefährlich eine Großstadt bei Nacht sein kann..“
Der Brabaker zog einen Schmollmund. „Jetzt bin ich extra mit dir hochgekommen, damit du nicht alleine bist..“
Gerade im Aufstehen begriffen, um den Phexgeweihten irgendwo im Labyrinth Gareths zu suchen, hielt sie inne.
Salpicos Worte versetzten ihr einen zarten Stich ins Herz. Er hatte Recht. Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht alleine war.
Und jetzt wollte sie ihn alleine lassen..? Wegen was? Wegen eines eigenbrödlerischen Herumtreibers, der seinen Kopf ohnehin aus jeder Schlinge zu ziehen vermochte?
Wegen eines Fuchses, der nicht einmal daran dachte die Füchsin zu fragen, ob sie ihm ihre Stadt zeigen konnte. Die geheimen Winkel, die interessantesten Plätze, die vielversprechendsten Ziele.
Er war immer ohne sie, auch wenn er bei ihr war. Und trotzdem hatte dieser Dieb es in Grangor geschafft ihr Herz zu stehlen, wenn auch nicht ihre Unschuld.

Sie lächelte den nekromantischen Freund sanft an. „Ich werde bleiben. Schlafen wir, Picchen.“
Und sie blies das Licht aus, um den Raum in die Finsternis zurück zu werfen.

Gareth 7 (Neferu) ( –––)

Sie fühlte sich befreit, als sie die Überweisung der Summe für den Anwalt hinter sich gebracht hatte. Ihr war bewusst, dass Groterian an ihr beinahe das dreifache eines normalen Verdientes gemacht hatte. Aber das war es wert gewesen.
Der Mittag war klar und kalt. Zerwas an ihrer Seite sprach nicht viel, hielt den Kopf gesenkt. Sie wusste, dass ihm die winterlichen Sonnenstrahlen mehr zu schaffen machten, als er zugab.
Eilig, Lamiadon an ihrer Seite, schritten sie im Dreiergespann zurück zur Smaragdnatter.

Der Tag schien ihr verheißungsvoll. Ihre positive Stimmung war ungewöhnlich, ließ sie kichern und lachen – wenn meiste Zeit auch lediglich innerlich. Sie war lange aus dem Alter und der Verfassung hinaus, sich wie ein Mädchen aufzuführen.
In der Natter erwartete sie eine Nachricht von Gesse. Dem Mann, der seiner Familie im Haus ihrer Eltern ein gutes Leben ermöglichte.
Bitter stellte sie fest, dass in ihren Gedanken leiser Neid mitschwang. Sie verdrängte den Gedanken an diese Erkenntnis, wollte sich nicht die gute Laune verderben lassen.

Gut, in den Seelander. Mit einem völlig Fremden, der zufällig an der gleichen Adresse wohnte, wie sie vor zwanzig Jahren. Was hatte sie sich noch gleich dabei gedacht?
Immerhin sicherten ihr Salpico und Zerwas zu in der Zwischenzeit zu Nerix Sandsteiner zu gehen, einem Hügelzwerg aus Wallgraben, der den Ruf eines ausgezeichneten Architekten hatte.
Neferu nutzte die zwei verblieben Stunden Zeit um zusammen mit Salpico und dessen neuen Bekannten Thamien Langbart, Magister Extraordinatius der Schwert und Stab-Akademie einen Grundriss für das zukünftige Haus zu zeichnen. Doppelstöckig, mit zwei Kaminen und einer kleinen Terrasse. Der alte Magier mit dem klassischen Rauschebart, warf immer wieder Tipps ein, wenn er es für nötig hielt, seine Pfeife aus dem Mund zu nehmen.
Die Schankstube der Smaragdnatter wurde zum Bauzeichnerbüro.
Mit Wohlwollen betrachtete die Hexe die Freude in Salpicos Gesicht. Echte Freude, deren Grundlage sie gelegt hatte. Sie fühlte sich gut dabei, hatte sie in ihrem Groll doch das Wissen ausgenutzt, dass ihm Alleinsein schlimmer war als das, was Menschen im Allgemeinen fürchteten. Sie hatte ihm längst verziehen. Seit Zerwas wieder da war, betrachtete sie Salpico aus anderen Augen. Mit der Zeit reifte in ihr das Gefühl heran, dem Schwarzmagier tatsächlich überlegen zu sein. Er war nur ein ängstlicher schwacher Mann, der Angst vor Einsamkeit und Tod hatte. Jemand, der ihr Mitgefühl verdiente, nicht ihren Zorn.

Zur rechten Zeit traf sie zurechtgemacht am Zwölfgötterplatz ein. Sie umrundete den Springbrunnen, vor dem überlebensgroße Statuen der Zwölfe standen und ringsum auf die Bürger der Stadt hinabsahen. Von diesem einen speziellen Winkel aus, wirkte es, als greife Phex in Firuns Tasche… Sie musste unweigerlich schmunzeln. Diese entzückende Dreistigkeit… Phexdan.
Das Bild des Phexgeweihten mischte sich in ihren Geist. Ein Augenzwinkern, ein keckes Grinsen… Wann verließ der unzuverlässige Narr endlich wieder ihren Kopf? Sie spürte unmittelbar den Umschwung ihrer Laune. Innere Gewitterwolken zogen auf – eine Wut gegen den Halbmaraskaner gerichtet, der nicht einmal etwas dafür konnte.
Vesper hatte einfach zuviele Jahre mit ihm verbracht. Zuviele untätige Jahre in denen sie beide die meiste Zeit in den Kissen gelegen und sich geliebt hatten.
Mit gemischten Gefühlen dachte sie an die Erinnerung zurück.
Sie nahm sich fest vor, dass dieser Mann ihre Gedanken verlassen musste. Und sie hoffte inständig, dass ihr satuarisches Gefühl mitspielte und sich von dem Tunichtgut löste.
Du kannst es so schnell nicht vergessen…
Sie mahnte den Rat ihrer inneren Stimme und hielt rasch auf das protzige Hotel Seelander zu.

Das Essen mit Kordovan Gesse war entspannter als erwartet. Sie fanden schnell Themen, die sie beide ansprachen und unterhielten sich ungezwungen über Die Zwölfe und Dere.
Sie nahm den bunten Gemüseacker mit Rosenknospen an bornschem Kartoffelstampf und zum Nachtisch Karamelisiertes Orangenparfait, dazu Aquenauer Südhang.
Aquenauer Südhang… Wieder blinzelte ihr der Fuchs verschlafen entgegen, ein vertrautes Lächeln auf den Lippen. Eine blasse Erinnerung aus Khunchom, einer der unzähligen sonnigen Morgenden, an denen er neben ihr aufgewacht war.
Sie lenkte das Gespräch auf das Geschäft Gesses. Er war ein Händler von Eisen- und Rüstwaren. Ein Händler… Verpasse keine Gelegenheit, die sich bietet.

„Ich habe in den Dingen meines Vaters ein Papier gefunden, das wohl mit einem Geschäft zusammenhängt, wohlmöglich mit Stoerrebrandt. Ich weiß nicht wie alt es ist, aber es werden die Abkürzungen BO und STB verwendet. Es geht wohl um die Soldliste eines bewachenden Wagenzugs.“, log sie freundlich lächelnd, „Ich hoffe Ihr haltet mich nicht für eine Närrin, aber ich klammere mich so sehr an alles, das ich in die Finger kriegen kann, was meine Eltern hinterlassen haben und vom Feuer übrig ist, versteht Ihr?“
Er verstand. Natürlich verstand er.
Und sie fand Bestätigung in seinen verständnisvollen Ausführungen. BO stand sicherlich für das Bornland, wo der Händler Zeit sparen konnte, so sparte er. Also auch an Buchstaben. Schnell wurde in diesem Metier aus BOR ein BO. Und STB war Stoerrebrandt. Das Fräulein Banokborn hätte da ganz Recht. Diese Abkürzungen für Handelsmänner führte das Handelsregister.
Er nahm an, dass sich die betreffende Handelsabwicklung ob des Alters in einem Archiv befände. Entweder im Zeug- und Lagerhaus von Stoerrebrandt selbst, oder was wahrscheinlicher war: In seinem Kontor im Schlossviertel.

Nach dem Essen zahlte sie weniger als erwartet. 18 Dukaten ließ sie im Seelander.
Ich werde dekadent…
Gemeinsam mit Gesse ging sie durch den Schneeregen nach Nardesheim, zum alten Haus ihrer Eltern. Oder besser. Zu dem Haus, das anschließend auf das Grundstück gebaut worden war.
„Praios zur Ehr‘, den 8 zum Gedenken“ las sie wieder über dem Türsturz und fragte danach. Gesse erzählte ihr von den acht Märthyrern Gareths, die Hela-Horas im Krieg gegen Bosparan hatte verbrennen lassen, zum Zeichen, dass die Zwölfe nicht eingreifen würden, sie zu retten.
Sie wurde überaus herzlich im Hause Gesse empfangen. Die perfekte Familie, hatte Neferu meinen wollen.
Eine Schar fröhliche Kinder, die ihren Vater begrüßten, eine überaus freundliche Ehefrau, die sogleich Tee kochte und die Tochter der alten Eigentümer herumführte.
Duridanya, so ihr Name, war das Verständnis in Person. Sie war so zuvorkommend und gutherzig, dass Neferu eine Weile ein böses Geheimnis vermutete. Oder immenses Schauspieltalent.
Aber selbst nach zwei Stunden noch, längst nachdem sich die zwei Frauen vom Rest der Großfamilie in einen kleinen Salon abgesetzt hatten, erschien nichts an Duridanya, das Misstrauen rechtfertigte. Neferu hatte ein solches Gefühl selten bei Menschen. Es passierte vielleicht alle fünf Jahre einmal, dass ihr jemand begegnete bei dem sie das Gefühl hatte, ihm nach kürzester Zeit das Herz ausschütten zu können. Und so war es bei Duridanya Gesse: Neferu erzählte von Zerwas, von Phexdan, zeigte der Blondbezopften Zeichnungen aus ihrem Tagebuch beider Männer.
Die Gespräche drehten sich großteils um das andere Geschlecht. Und es tat Nef gut mit einer Seele darüber zu sprechen, die außenstehend war und keinerlei Voreingenommenheit zeigte.
Sie betitelte Phexdan als süß und Zerwas als Augenschmaus.
Und Nef fühlte sich eine kurze Weile integriert und Zuhause.

Erst auf dem Weg in der Dunkelheit allein zum Smaragdnatter durch das aufkommende Schneegestöber fand der Stein zurück auf ihr Herz, der da versteckt schon mehrere Jahre weilte, wenngleich er auch kleiner geworden war.
Phexdan süß… Zerwas ein Augenschmaus. Sie bemerkte das jeder mit dem sie über diese zwei Männer – ‚Vespers zwei Männer‘ – sprach, Zerwas als den Begehrenswerteren herausstellte. Und selbst wenn sie das vor Jahren ebenso emsig verteidigt hätte, so gab es mittlerweile eine kleine Stimme die flüsterte, sie solle eine neue Zeichnung von Phexdan festhalten. Ein Bild, das ihn so zeigte, wie er war: Zerwas ebenbürtig.

Gareth 4 (Neferu) ( –––)

Kein Tag wie jeder andere.
Es war noch dunkel an diesem Firunsmorgen, als sie sich aus dem Herbergsbett erhob.
Sie hörte Schnarchen, konnte aber nicht ausmachen, ob Phexdan oder Salpico die Ursache war. Jedenfalls fiel Zerwas aufgrund mangelhafter Atmung aus.
Zu viert bewohnten sie dieses winzige Zimmer unter dem Dach der Smaragdnatter, das schwer nach Schlafenden roch. Was musste Zerwas tagtäglich unter all dieser Menschlichkeit in Form von Ausdünstungen leiden. Seine Sinne waren fein wie die eines Tieres.

Sie zog sich an. Bemüht leise, um niemanden unnötig zu wecken.
Zerwas regte sich – sicher war er lange wach, brauchte der Vampir doch nur in den seltensten Fällen überhaupt Schlaf.
Sie wandte den Kopf, sah zu ihm. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt.
„Soll ich mit dir gehen?“ Seine wohlklingende Stimme durchschnitt geflüstert die Stille.
Sie nickte ihm zu.

Draußen lag Raureif auf den Dächern und Straßen Gareths, verwandelte das Herbergsschild Smaragdnatter in ein künstlerisch kaltes Gebilde.
Sie hatte sich warm angezogen – das prachtvolle rote Kleid mit den Stickereien und goldenen Applikationen, dazu der lange passende Wintermantel und ihren blutfarbenen Lederumhang, gefüttert mit hellgrauem Fell.
Neferu schob die Hand in Zerwas‘ Armbeuge – Handschuhe hatte sie keine und ihre dünnen Finger fröstelten. Sie wusste, dass sie keine Wärme an dem Kind der Nacht würde finden können, aber immerhin an seinem wollenen Hemd. Es war weniger still in den Straßen, als man bei der Dunkelheit hätte annehmen können. Obwohl der Tag noch fern war, die Sonne noch tief hinter dem Osthorizont ruhte, war die Zeit keineswegs allzu früh für die arbeitende Bevölkerung.
Ihr Atem stieß in Dunstwolken in die Winterluft – der ihres Begleiters nicht. Er musste lange nicht mehr getrunken haben…

Sie hielten sich weniger lang in den Kaiserthermen auf als gewöhnlich. Die alten Herrschaften, die die gehobene Badeanstalt besuchten, hatten sich mittlerweile an das junge Paar gewöhnt, das in den letzten Tagen immer öfter ihr Badewasser heimsuchte. Es hatte sich wohl unter den Besuchern herumgesprochen, also blieb das neugierig-skeptische Starren wenigstens großteils aus.
Neferu war wesentlich schweigsamer diesen Morgen. Sie verfiel des Öfteren in ein zielloses Stieren und leckte in bissiger Nervosität an ihrer Unterlippe.
Sie musste sich ablenken, ihr Gemüt beruhigen. Dieser offizielle Gerichtstermin machte ihr mehr zu schaffen, als sie zuzugeben bereit war.

Sauber und mit zurechtgemachtem Haar hielt sie anschließend, noch immer am Arm ihres hochgewachsenen Begleiters, auf den Greifenplatz zu.
Neferus verqueres Gemüt forderte es nahezu, dass es ausgerechnet der Bannstrahler vor der Praiossakrale sein musste, den sie nach so etwas Banalem wie dem Weg fragte.
Das geheime Wissen, dass ein Erzvampir und eine Eigebürtige frei und unbelangt hingehen und ansprechen konnte, wen sie wollten, ohne erkannt zu werden, gab ihr ein tiefes, grimmiges Gefühl der Zufriedenheit. Der Bannstrahler – korrekt, deutlich und selbstverständlich im Namen des Götterfürsten grüßend, wies ihnen den Weg. Also drängten sie sich über den schon überlaufenen Eisenmarkt, an der Alten Residenz vorbei durch das Angbarer Tor in die Weststadt und von da aus zum nächstgelegenen Brunnenplatz.
Das Freigericht Weststadt solle sich im Magistratsgebäude befinden, erfuhr sie vor Ort. In dem enormen Bauwerk bosparanischen Stils, das den Platz mit seiner Größe und architektonischen Pracht schmückte.
„Willst du, dass ich mit reinkomme?“ Zerwas war sehr behutsam mit ihr diesen Morgen. Ob er ihr Unbehagen und ihre Furcht vor dem kommenden Prozess wittern konnte? Sie hatte seine animalische Seite gesehen und wusste, dass sie ein tiefsitzender, instinktiver Teil von ihm war.
„Einerseits ja, ich will dich immer dabei haben. Andererseits.. Du weißt, mir ist daran gelegen, dich zu beeindrucken..“, sie grinste versuchsweise, „Und vielleicht macht es mich noch nervöser, wenn ich weiß, deine Augen ruhen auf mir.“ Sie wollte ihn nicht verletzen, ihm nicht das Gefühl geben, unerwünscht zu sein. Dennoch hielt sie es in diesem ernsten Fall für notwendig, ihm die reine Wahrheit zu sagen. Sie wollte ihn beeindrucken und nicht vor ihm verlieren. Und sie hatte keine Ahnung, inwieweit eine Hoffnung auf den Gewinn des Prozesses angemessen war.
„Ich werde hier draußen auf dich warten.“ Er machte es ihr einfach. Diesem Mann wohnte tatsächlich in vielen Belangen die Geduld der Jahrhunderte inne. Nicht in allen, wohlgemerkt.. das wusste sie wohl.

Kaum hatte sie die marmorne Schwelle des Magistrats überschritten, war ihr, als schwebe sie durch einen unwirklichen Traum. Sie werde bereits erwartet, ihr Anwalt sei im Gerichtssaal. Das laute Echo von Schritten auf poliertem Steinboden – ihre eigenen Schritte. Kaum stand sie vor der richtigen Tür, stellte sie in Frage, wie sie sich geben sollte und vor allem, wie sie sich geben konnte. War es üblich, zu klopfen? Schon klopfte sie. Im selben Augenblick hielt sie ihr Tun für unpassend und eilig, den vermeintlichen Faux-Pas überdeckend, öffnete sie die schwere Eichentür unter schmiedeeisernem Geräusch.
Nicht nur ihr Anwalt, der blonde Bolatrius Groterian, genannt „die goldene Zunge“ war anwesend, auch drei Männer, die sich mit Akten beschäftigten und über den Plätzen der Gemeinen auf einer Kanzel thronten. Mittig ein älterer, fast als schluffig zu bezeichnender Mann in Richterornat, daneben jemand, der wie ein Praiospfaffe aussah. Auf der anderen Seite saß ein glatter Typ etwa Ende Zwanzig, der sie an einen Aal mit Scheitel erinnerte. Sein ganzes Gesicht wirkte wächsern und eingefroren, während er durch diverse Papiere blätterte. Außerdem einige Schaulustige auf den Bänken in hinterer Reihe.
Sie wurde nicht gegrüßt, außer von ihrem Advokaten.
Groterian hatte wie immer sein zuversichtlich-breites Lächeln auf dem perfekten Gesicht und erinnerte an einen Prinzen aus Mädchenträumereien. Sie mochte ihn nicht. Trotzdem war er der einzige, der ihr in diesem Augenblick helfen konnte. Er war ihr unliebsamer Verbündeter, ein Streiter des Geldes. Das Unbehagen, das er in ihr auslöste rührte nicht unbedingt von der Tatsache her, dass sie überzeugt war, alles an ihm was gut erschien, sei aufgesetzt. Nein, es war vielmehr, dass man es ihm in keinster Weise anmerkte, dass er ein Söldling in feinem Tuch war. Er war überzeugend, wirkte ehrlich und sein Lächeln schien echt. Ein Mann, dem man jedes Wort glauben wollte, ein Meister, die Massen um den Finger zu wickeln. Doch auch, wenn ihre Menschenkenntnis beinahe versagte und kein Anzeichen für ein Schauspiel zu erkennen war, war da dieses Unwohlsein. Und sie verließ sich auf ihr Gefühl.
Ein wahrlich gefährlicher Mann..
„Ihr wollt Euch sicher noch einmal mit mir beraten!“ Sein Lächeln traf sie und ihre Antwort war ein höfliches Bejahen.
„Wie läuft das Ganze nun eigentlich ab? Ich war noch nie in einem Gericht, müsst Ihr wissen.“ Sie fühlte sich wie ein ausgeliefertes Kind.
Er beschrieb ihr den Ablauf, empfahl auf eine Vereidigung durch den Praiosgeweihten zu bestehen. Außerdem kündigte er einen überraschenden Zeugen an, der das Blatt wohl zu ihren Gunsten würde wenden können.
Ein Zeuge? Wozu? Gedanklich machte sie ihrer Überforderung Luft.
„Und falls es hilft… Ich bin Heldin von Greifenfurt – wegen des Krieges.. und Heldin von Grangor – wir haben vor einigen Jahren einen Kult des Namenlosen aufgedeckt, der sich im Rahjatempel verborgen hatte. Dafür wurden wir Ehrenbürger… Und ich habe ein Waisenheim im Südquartier gestiftet! Das „Lowanger-Greiber-Waisenhaus“. Nur falls es hilft.. Außerdem habe ich für meinen Bürgerbrief ein Leumundsschreiben von Dexter Nemrod vorlegen können!“ Sie packte aus, versuchte all das zu sammeln, was sie im rechten Licht würde erscheinen lassen können.
Groterian stieß eifrige Worte der Zustimmung aus, während er sich die zu verwendenden Fakten notierte.

Ihre Aufmerksamkeit schnellte durch den Saal, als die Tür aufging und ein Mann in feinster Seide eintrat. Sogar seine Schnallenschuhe trugen Samtschleifen. Alles an ihm schrie Horasreich. Er zückte mit blasierter Miene sein Vinsalter Ei und besah sich den Zeitmesser auf eine aristokratisch ungeduldige Weise.
„Wer ist der Mann?“ tuschelte Neferu beunruhigt, die Hände bemüht vornehm im Schoß aufeinandergelegt.
„Der Stadtadvokat Swelin te Guden.“ erhielt sie leise Antwort. Groterian hob eine weiße Perücke auf seinen Blondschopf und richtete die falsche Mähne.
Ein überraschend ohrenbetäubender Laut flutete den Gerichtssaal.
Der unbegeistert und unbeeindruckt dreinschauende Richter erhob das Wort, das hölzerne Hämmerchen mit dem er sich Gehör verschaffte noch in der Rechten.
„Es scheinen alle anwesend… Ich bin Richter Kleehaus im Fall Banokborn gegen die Stadt Gareth. Ich erkläre die Verhandlung hiermit für eröffnet..“, seine monotone Stimme untermalte seine Mimik, „es geht um die Erbschaft auf der Nordlandbank, eine Summe von 3102 Dukaten.“
Der erste Zeuge wurde aufgerufen. Das war sie selber, wie Groterian entschieden hatte. Aufrecht schritt sie nach vorn.
„Hohes Gericht, ich will darum bitten, vereidigt zu werden.“ Sie kam auf den Rat ihres Anwalts zurück. Der Praiot wurde tätig. Sie stand unter Eid.

„Werte Herren des Gerichts. Hoher Richter Kleehaus…“, ein tiefes Durchatmen, dann begann sie ihren aussagenden Monolog, „Als meine Eltern starben war ich drei Jahre alt. Wir hatten ein Haus in Nardesheim und mein Vater war ein wohlbetuchter Handelsmann, der es mir in meiner frühen Kindheit an nichts fehlen ließ. Und sicher hätten meine Eltern mich nicht meinem Onkel anvertraut, wenn es eine Alternative gegeben hätte. Aber leider hatten meine Eltern keine weitere Verwandtschaft und so wurde ich als kleines Kind dem Bruder meines Vaters übergeben, Trakis Banokborn. Er war ein Trinker, der in Wallgraben lebte, ein Soldat. Als ich neun Jahre alt war, begann er sich an mir zu vergehen. Zu der Zeit waren es nur Berührungen.“ Sie machte eine kurze Atempause. Immerhin zitterte ihre Stimme nicht. „Als ich elf Jahre alt war und man die ersten Anzeichen eindeutiger Weiblichkeit an meinem Körper erkennen konnte, versuchte er mich zu ..schänden. Eines abends, als er betrunken war. Glücklicherweise bekam ich den Schürhaken des Kamins zu fassen und schlug auf ihn ein. Ein Treffer am Kopf tötete ihn. Ich war ein Kind und ich hatte Angst. Damals ging ich davon aus, man würde mich dafür hängen, dass ich meinen Onkel um sein Leben gebracht hatte. In der furchtsamen Naivität eines Kindes lief ich fort – tief ins Südquartier. Heute weiß ich, dass eine solche Tat in Notwehr keine Konsequenzen nach sich zieht.
Nachdem ich einige Jahre im Südquartier unter erbärmlichen Umständen existierte, ging ich nach Grangor, deckte dort einen Zirkel des Namenlosen auf, der den dortigen Rahjatempel infiltriert hatte. Ich wurde zum Dank Ehrenbürger der Stadt. Ähnliches passierte in Andergast und der dortigen Königsfamilie. Ich konnte ihnen einen großen Gefallen tun und erhielt ein best ausgebildetes Ross, das ich verkaufte und dafür das „Lowanger-Greiber“-Waisenhaus im Südquartier Gareths errichten ließ…-“
„Einspruch, Euer Ehren!“, mit vor Missgunst triefender Stimme meldete sich der Stadtadvokat zu Wort. „Die Anklägerin, die hier als tatsächliche Aggressorin auftritt, spricht schon lange nicht mehr von den Ereignissen, um die es hier geht. Sie lobpreist lediglich ihre eigenen Heldentaten..!“
Schnell schoss die Antwort aus ihrem Mund: „Ich dachte mir, es wäre vielleicht interessant zu wissen, was ich tat – was in der Zwischenzeit von meiner Kindheit hier in Gareth und meinem heutigen Hiersein die Zeit füllte und zum heutigen Erscheinen meinerseits führte..!“
Der Richter sah einen Augenblick unschlüssig zwischen den beiden gegnerischen Parteien hin und her, ehe er maulig seine Meinung verlauten ließ: „Nun.. Ich denke, dass Ihr fortfahren könnt, Fräulein Banokborn. Vielleicht.. Ja, vielleicht haben diese Ereignisse einen Einfluss auf den Prozess. Damit ist der Einspruch abgewiesen..“

Erleichterung fasste ihr Herz, ein tiefes Durchatmen dehnte ihre Brust, als sie erneut zum Sprechen ansetzte: „Auch als es zum Orkensturm kam, kehrte ich zurück in meine Heimatstadt Gareth. Ich wollte sie verteidigen, es nicht darauf ankommen lassen, dass die Schwarzpelze der Stadt und ihren Bewohnern würden schaden können. Also ging ich zur Armee. Ich kämpfte an der Seite unseres Prinzen Brin auf den Silkwiesen. Wir schlugen die Orken zurück. Ich war dabei als das standhafte Greifenfurt belagert wurde. Wir verteidigten und hielten die Stadt bis zuletzt. Ich wurde zur Heldin von Greifenfurt erklärt. Ich ging einige Jahre nach Trallop und lernte den herzoglichen Inquisitor Calfang Rodebrannt kennen. Wir wurden Freunde und sein Einfluss, die häufigen Gespräche mit ihm, bewogen mich dazu, endlich wieder dahin zurückkehren zu wollen, wo ich herkam. Ich wollte hier in Gareth sesshaft werden, vielleicht sogar das Handwerk meines Vaters wieder aufnehmen. So habe ich dank eines Leumundsschreibens von Dexter Nemrod -Ihr dürftet eine Abschrift von meinem Advokaten Groterian bekommen -ein Grundstück in der Weststadt erwerben können und hoffe das Stückchen Land wieder aufbauen zu können, denn das bisherige Haus wurde in einem Feuer zerstört. Mit dem Geld, das meiner Familie gehört, das mein Vater seinem Bruder vermachte, da ich, sein einziges Kind, noch nicht mündig war und das seit dem unberührt auf der Nordlandbank liegt, auch wenn es nur ein Bruchteil vom Vermögen meines Vaters darstellt, da sein eigener Bruder diese Erbschaft in kürzester Zeit zur Hälfte verhurte und versoff… Ich will wieder in Gareth leben mit der Erbschaft, die mir zusteht. Danke hohes Gericht.“
Sie nickte und strebte ihren Platz an.
„Weitere Zeugen?“ schallte es vom Podest durch den Saal.
„In der Tat! Ich lade vor – Lamiadon, der Vermieter der Klägerin.“ Mit einer weisenden Geste sah die Goldzunge zur Tür.
Und tatsächlich.. federnden Schrittes kam der Elf herein, der Neferu und ihren Begleitern seit vielen Tagen ein gemietetes Zimmer zur Verfügung stellte.
Sie war verwundert – was hatte Lamiadon hier zu suchen?
Gut gelaunt trat das Spitzohr vor den Richter und lobpreiste ausschweifend die Wahrhaftigkeit und Gutherzigkeit seiner Mieterin.
Ich stehe doch unter einem Eidsegen.. wie hätte ich lügen sollen, selbst wenn ich gewollt hätte?
Gleichmütig nickte der Richter ab, der den Eindruck machte, gedanklich schon bei seinem Mittagessen zu sein und die Prozedur nur schnellstmöglich hinter sich bringen wollte.

Nun war te Guden an der Reihe. Die Personifikation des arroganten Horasiers wies in einer feindlich anmutenden Darbietung darauf hin, dass noch die Klärung darüber ausstehe, ob die Klägerin vielleicht die Mörderin ihres Onkels sei. Er stellte ihre Notwehr in Frage, ebenso wie ihre Motive.
Nef wäre am liebsten aufgesprungen und hätte dem Mann einen deftigen Zauber vor den seidenen Latz geknallt. Der Mann ruinierte alles!
Ein Blick zu Groterian ließ sie ruhiger werden, denn der wirkte der Vorwürfe wegen kein bisschen aus der Fassung gebracht.
Auch sie lehnte sich zurück, grub die Fingernägel in die Handballen.
Te Gudens Hauptaugenmerk galt den Verjährungsfristen der Nordlandbank. Zwölf Jahre, dann ging ein Konto an die Stadt über. Er bekräftigte, die zwölf Jahre seien vorüber.
Neferu war sich selbst nicht sicher, ob es nun elfeinhalb oder zwölf waren, tatsächlich hatte sie bisher versäumt, sich ihre Geburtsurkunde und das Geburtsdatum anzusehen.
Der Stadtadvokat spickte seine Aussage mit zwei Zeugen, von denen mindestens der Erste nichts weiter zu sein schien, als eine bezahlte Sockenpuppe: Ein schmutziger Südquartierer, der sich sicher war, der Mord an Banokborn sei zwölf Jahre her und ein schon ernst zu nehmenderer Mann der Stadtwache, der ebenfalls mit großer Sicherheit in der Stimme bezeugte, man habe damals im Schnee vor dem Haus Fußspuren des Mädchens gefunden und das sei ganz sicher auch im Firun gewesen, also zwölf Jahre her. Verjährt.

Weitere Zeugen gab es keine.
Neferu verstand mitnichten, was diese Zeugenaussagen bewirken sollten, beließ es aber kommentarlos dabei.
Beweise wurden ausgepackt. Te Guden wedelte mit den Gesetzmäßigkeiten der Nordlandbank, während Groterian ihre Bürgerschaftsurkunde, das Tagebuch ihrer Mutter, ihr Geständnis zum Töten ihres Onkels der CriminalCammer, das Leumundsschreiben von Dexter Nemrod und auch den Vertrag über das Konto ihres Onkels mit der Bank auspackte.

Ausdruckslos besahen sich die drei auf hohem Posten all die Schriftstücke.
Neferu selbst fühlte für den Augenblick gar nichts. Ihre Gedanken durchdrangen die wertvollen Wandmaterialien, schwebten hinaus auf den Brunnenplatz und suchten die Nähe des Vampirs, der mit einem ruhigen, selbstbewussten Lächeln auf sie wartete und sie in die Arme nahm. Ihr war nach Nähe zu mute, hatte sie doch das Gefühl auf feindlichem Terrain verloren und von allen Seiten eingekreist zu sein.
Endplädoyers?
Siegesgewiss verneinte der Stadtadvokat und winkte herablassend ab.

Die Stunde von Bolatrius Groterian allerdings war gekommen. Er erhob sich mit fürstlicher Ausstrahlung, das morgendliche Sonnenlicht in seinem Rücken, das ihn wie eine glanzvolle Aureole umgab. Und er bewies, dass er seine 1.551 Dukaten wert war.
Er hielt eine Rede, die vor überzeugender, mitreißender Kraft strotzte.  Alleine seine Rhetorik war von solcher Brillanz, dass Neferu kurz der Meinung war, er habe die rednerische Macht einen Zerwas dazu zu bewegen, ins Praiosnoviziat einzutreten.
Groterian fasste Neferus Leben zusammen, das Leben einer Frau, die von der Stadt im Stich gelassen worden war, als ihre Eltern starben. Eine Frau, die man ihrem Onkel überließ, der nicht ihr Vormund war, sondern ihr Peiniger. Eine Frau, die floh, aus Angst, die Stadt könne sie für ihr richtiges und notwendiges Verhalten abstrafen. Und eine Frau, die eben zu jener Stadt zurückkehrte, jederzeit ihr Leben für sie zu geben. Die sogar in der Heimatregion des Gegensprechers als Heldin gefeiert wird.
Und zuletzt, als finalen Akt konterte er den Stadtadvokaten vernichtend, indem er den Richter bat einen kleingedruckten Absatz aus den Verträgen der Nordlandbank vorzulesen.
Mürrisch folgte Kleefeld und trug laut vor, dass der Ablauf der zwölf Jahre, die zur Verjährung notwendig sind mit dem Ende eines Jahres beginnen und eben nicht mit dem Tod des Kontoeigentümers!
„Und so.. läuft die Frist Ende Rahja ab und eben nicht im Firun!“ schloss Groterian kraftvoll und schlug entschieden, aber nicht aggressiv seine Mappe zu.
„Damit klagt meine Mandantin fristgerecht das Erbe ihrer Familie ein, das ihr ohnehin von vornherein zustand!“

Die drei von der Empore zogen sich zu einer Beratung zurück, die wenige Minuten dauerte.
Neferu Banokborn sollte die 3102 Dukaten ihrer Familie erhalten.
„Und jetzt gehe ich Mittagessen…“ murmelte der Richter.

Von den 3102 Dukaten blieben ihr immerhin 1551, nachdem Groterian abbezahlt worden war. Der wedelte nach kürzester Zeit mit seinem Formular der Anwaltskosten. Erschreckenderweise tat er sogar das charmant und keineswegs impertinent.
Noch heute wollte sie diese Schuld begleichen.

…Zerwas wartete am Brunnen, genau wie es ihre Gedankenwelt versprochen hatte.

Gareth 3 (Neferu)

Auszug aus dem konfusen Tagebuch der Neferu V. Banokborn.
Aufzeichnungen über Erlebnisse und Informationen in Gareth, dem Herzen des Mittelreichs.
Außerdem der ausgeklügelte Plan, das Erbe ihres ungeliebten Vaters anzutreten.

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14.01.1013

Heute Morgen erhielt ich einen Brief:
Meinen Bürger-Brief! Das Beschleunigungsgeld hat es echt getan, wenn auch schade um die verlorenen 20 Dukaten..
Dazu ein Aufruf an die Neubürger Gareths. Man zahlt 20 D im Jahr oder leistet 6 Wochen Spießbürgerdienst ab.
Die Spießbürger haben alleine 50 Hauptmänner. Klingt ja gigantisch. Ich – ein Spießbürger? Kein Weg.
Positiv zu vermerken ist, dass deren erster Rang der Neueinsteiger der „Fuchs“ ist.

Heute ist unser Tag! Essen im Seelander.
Zerwas sah so anders aus – so zurechtgemacht. Wie als ich ihn beim Weintrinken in seinem Turm traf. Und nicht so zerzaust und vom Wetter
durchgeweht wie die letzte Zeit. Ich aß gefüllte Weinblätter und glasierte Zuckerschoten mit Spargelspitzen und kemschem Orangen-Joghurt-Reis.
Was anderes als Haferschleim. Definitiv was anderes.
Anschließend gingen wir zum Fuchsbau, dem Theater am Brig-Lo Platz. Es wurde das Stück „Der Himmel von Beilunk“ gespielt.

Stehe in Briefkontakt mit Bolatrius Groterian, dem Advokaten. 3000 Dukaten stehen auf dem Spiel. Jeder bekommt 1500, wenn wir gewinnen.
Verlieren wir, gehen wir beide leer aus. Er soll der beste Anwalt sein, den Gareth zu bieten hat.

15.01. 1013

Ich besuche in letzter Zeit vermehrt die Tempel der Zwölfe. Einmal aus eigener Dankbarkeit, das tief zufriedene Gefühl wieder eingegliedert zu sein in ein göttliches System. Absolution gefunden zu haben vor den Augen des Glücks. Der zweite Grund ist, dass ich für Zerwas bete. Auch wenn sich drei von zwölf ihm zugeneigt haben, will ich dass die Augen der anderen auf ihn fallen und sie sehen, dass das, was er ist und schafft etwas Gutes ist.
In unmittelbarer Nähe der „Smaragdnatter“ befindet sich der Hesinde-Tempel. Ein Achteck gigantischen Ausmaßes.
Zerwas begleitete mich. Ein warmes Gefühl durchdringt mich, wenn ich sehe wie ihn der Frieden findet, wenn er einen Tempel betreten kann.
Tatsächlich sprach mich eine Frau an.
Ihr Name war Helke Borgian und sie sprach recht bald davon zum Garether Zirkel zu gehören. Sie selbst lebt vor den Mauern der Stadt in einer Region um Sonnengrund, die treffenderweise Hexenkessel genannt wird. Ob sie „Mitschuld“ an dem vielsagenden Namen trägt, kann ich zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Ich weiß nur, dass dieser Ort zu dem Teil Gareths gehört, der der Dämonenbrache am nähsten liegt.
Sie erzählte, dass der Name ihrer Oberhexe Shalia sei und dass diese sich bei mir melden würde, bei mir in der Smaragdnatter.
Meine Ungeduld bricht Bahnen. Ich will wissen, ob diese Frau meine Mutter kannte.

Zum Mittagessen hatte ich Rübenmus mit Stampfkartoffeln in der Smaragdnatter.
Gleichzeitig übermittelte mir Lamiadon ein Schreiben von Groterian. Der Advokatus scheint ganz erpicht auf mein Geld – was auch sonst.
Ich soll ihm eine Abschrift des Tagebuchs meiner Mutter fertigen lassen, das er vor Gericht vorlegen kann.
Ich war noch nie vor Gericht. Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Seine Kopie soll er haben.
Er handelt gerade einen Gerichtstermin aus, das mir den Rest des Geldes auf dem Konto meiner Familie zusichern soll.

Phexdan gab mir die Zeichnung einer Weinflasche. Aquenauer Südhang stand auf dem Etikett.
Es handelt sich um eine Art Rätsel, das er mir stellt. Noch habe ich nicht die Zeit, dem auf den Grund zu gehen, aber ich werde zu allererst bei den
Winzern und Restaurants der Region fragen. Dieser Südhang sieht nicht nach Billigfusel aus.

Ich informierte mich in Weststadt. Gab mich als das aus, was ich bald sein werde: Ein neuer Nachbar.
Fragte nach den Klotzbecks. Julianus Klotzbeck ist vor 12 Jahren hergezogen, hieß es. Nichts Spezielles. Nur ein Kerl, der mit Handel reich geworden ist, wie es aussieht.

Mein Weg führte mich ins Südquartier zu besagtem Fulmian. Zirkel für freie Wissenschaften nennen sie sich, ein Haufen Grau- und Schwarzmagier.
Mein Buch hat er auf jeden Fall erfolgreich verzaubert. Und ich ihn. Mit einem Bannbaladin.

Phexdan begleitete mich und erzählte mir diverse Anekdoten über die Seelenprüfung mit der ich ihn schon seit Tagen belästigte.
Salpico wartete in der Natter aufgeregt auf uns. Er hat aus einem Zaubertrank ein Rezept extrahiert. Und machte die Pferde scheu, dass er die Ingredienzien habe, bis auf eines.
Er benötigt: Meteoreisen (gibts in Donnerbach), Schnee vom 1. Hesinde eines beliebigen Jahres (schon schwieriger – am Einfachsten bis zum Datum warten), Drachentränen (Drachen können weinen?), Kairanrohr (Trallop. Sowas von Trallop), eine Unze Diamantstaub (Juwelier? Wie mahlt man einen Diamanten zu Staub?), Klares Blut (Sikaryan, ich habe derzeit kaum Lebenskraft in mir), Alraune (gibts auf dem Markt), Tonnys (eine Pflanze aus dem Norden, Bjaldorn beispielsweise) …und diese eine geheime Zutat.

Nachts gingen Zerwas und ich zu dem auserwählten Haus aus dem Rätsel. Dem Heim der Klotzbecks. Mit Zerwas Hilfe gelangte ich zum Dachstuhl. Dort stand in den Putz geritzt:

AKTE 2098-031, REG.: BO, 1007 BF (SOLDLST. BEWACH. WAG.ENZ) STB

Ich bin mir sehr sicher, dass REG. für die Region steht und BO für das Bornland auch wenn es im Handel zumeist mit BOR abgekürzt wird. Es würde passen, denn es ist ziemlich gewiss, dass STB nichts anderes sein kann als der Name Störrebrandt und der ist im Bornland beheimatet.
1007…

16.01.1013

Das Grundstück ist meins!
Dexter Nemrod soll mal gesagt haben: „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“ Kein Satz, der zu einem solchen Mann passt. Ich würde ihm so wie ich ihn kennengelernt habe keine großen Kühnheiten in Sachen Liebe zugestehen, aber wer weiß. Vielleicht ist sein mir unbekannter Kern das, was ihn dazu bewogen hat, mir für meinen Bürgerschaftsantrag ein Leumundszeugnis auszustellen. Mir, einer Heldin von Greifenfurt und vor allem der Hexe, die sich vor einem Jahr in die Stadt des Lichts gewagt hat, um die Diener der Sonne vor dem Übel zu warnen, das über uns alle hereinbrechen wird, wenn Luzelin Recht behält. Wenn die Rollen der Beni’Rurech Recht behalten.

Vorerst an diesem Wintertag wollte ich meine Besorgungen im Südquartier erledigen. Ein Ort, der mir früher ein Zuhause war, den ich heute aber nur noch mit einem sehr beklemmendem Gefühl im Bauch betrete. Nicht, dass ich Angst hätte vor denen, die da lauern – nein, ich bekomme nur äußerst ungerne den Spiegel meiner Vergangenheit vorgehalten.

Der Hexenkessel ist eine Art Wohngemeinschaft im westlichen Südquartier, nahe der Dämonenbrache, das sagte mir Ulmia – die Scherenmacherin, die sich auch als Feinwerkerin verdingt. Ich zahlte extra, damit die Qualität für Zerwas‘ Kette außerordentlich wird.
In 4 Tagen kann ich das Schmuckstück abholen, das ich eigens für ihn habe fertigen lassen.
Ich sah auch bei der Schlangenhexe aus dem Hesindetempel vorbei.. Ihre sich zeitlassende Oberhexe sei eine Nachtschöne und ich solle mich in Geduld üben. Geduld, Geduld… wann wird diese Frau mir endlich schreiben?

Mittag aß ich mit Salpico in der Natter. Wir unterhielten uns ausgiebig über Zauber. Er sprach von einem Zweitstudium in Belhanka und einem Teleportationszauber. Ein freies Teleportieren scheint damit aber nicht möglich – ärgerlich. Der Transversalis ist wohl der einzige Zauber, der insoweit bekannt ist, dass er Verbreitung findet und gelehrt wird. Gegenstände und Menschen werden an einen bestimmten Ort gebracht. Durch den Limbus?
Salpicos Zauber basieren auf Mathematik, Geometrie, diversen Thesen der Physik, Sternenkonstellationen und Hilfsmitteln.
Analys, Ecliptifactus, Magischer Raub und Memorabia Falsifir sind diejenigen, die ich irgendwann einmal auch gerne beherrschen würde.
Ich denke mit Salpico, dem Schwarzmagier auf der Suche nach Unsterblichkeit habe ich ein gutes Wer einen loyalen Freund bis hinter den Tod an meiner Seite. Ich gehe nicht davon aus, dass er mich hintergeht. Und wenn es doch einmal soweit kommen sollte, dann weiß er, wen ich an meiner Seite habe, um ihn zu vernichten.

Salpico möchte einen Wissenstausch vornehmen. Blick in die Gedanken, Leib des Feuers, Spinnenlauf, Zauberzwang, Katzenaugen. Zauber, die er begehrt zu erlernen.
Ich stelle in Zweifel, ob er es vermag wie eine Hexe zu wirken. Und das wird er können müssen.

Habe das Buch meiner Mutter gelesen. Sie hatte keine lange Affäre mit Praionor, wie ich befürchtet hatte. Nur eine Nacht in der Frühzeit. Es soll eine Zeit gewesen sein in der Serik mit ihr nicht das Bett teilte, aus Angst sie habe zu viele schlechte Erfahrungen in Al’Anfa machen müssen. Nun, was soll ich sagen – rücksichtsvoll, aber naiv. Meine Mutter war vom Blut Satuarias und eine solche Frau wird nicht gerne geschont, was die Zweisamkeit angeht.
So wie es sich liest… hat sie Serik tatsächlich geliebt. Sie hat es nie gewagt ihm von ihrer Nacht mit von Wiesenfeld zu erzählen.
Der Garethzirkel ist ihr fremd. Sie beschreibt meine Geburt aus dem Ei als wundersam. Serik wusste nichts von dieser Eigeburt. Wo ist sie also gewesen? Bei dieser einen Hexe? Bei der jetzigen Oberhexe? Es muss jemand gewesen sein, der eine Eigeburt nicht als Anlass nahm, Alarm zu schlagen und nach der Inquisition zu rufen. An sich kommen nur andere Töchter Satuarias in Frage. Sie kannte Luzelin… vielleicht.. weiß sie mehr. War sie am Ende bei Luzelin in Weiden? Bin ich letztendlich in Weiden zur Welt gekommen?
Ich soll ein sehr friedliches Kind gewesen sein, schrieb sie. Ich stelle mich mir gerne friedlich vor.
Meine Mutter hat sich einzig mit mir beschäftigt, sobald sie mich hatte. Sie schrieb, diese Stadt könne mir alles bieten… Ja. Vielleicht kann sie das endlich.

Ich erhielt heute Morgen einen Brief der Gesses und komme erst jetzt dazu, ihn zu lesen. Gesse heißt mich willkommen und er schreibt, er wusste nichts von dem Tod meiner Eltern in diesem Haus. Er und seine Familie hatten geglaubt, die vorherigen Besitzer seien weggezogen, nachdem ihr Gebäude gebrannt hatte.
Es soll sehr günstig gewesen sein, weil Trakis keinen Schutt hatte wegräumen lassen. Ich bin jeder Zeit gerne in ihrem Haus gesehen, um mich umzugucken, soll mich nur 3 Stunden vorher anmelden. Sein Vater wars, der das Haus erworben hat.

Den Rest des Tages hielt ich mich auf meinem MEINEM Grundstück auf und machte Zeichnungen und weitere Pläne.
Was ist also noch zu tun?
– Zum Bauamt wegen der Wasserversorgung -> 400 D à 20 Schritt Kosten, Handelsakten, Arena-Viertel Baumeister -> Erledigt Salpico; Glücklicherweise verlaufen die Tonrohre nahezu direkt unter unserem Grundstück. Passt aber auch. Wir haben da direkt den See gegenüber.
– in 2 Tagen zu Ulmia Sonnengrund wegen der Kette
– Gesse (3 Std. vorher ankündigen); Salpico -> Anyla -> Schale / Kann er sie fragen? Ist das zu tun zu dunkel…?
– Nachricht an die langsame Oberhexe des Garether Zirkels
– CC-Dachstuhl -> Gibt es eine Akte, die zu den Putzritzungen passt? (AKTE 2098-031) Es muss eine Art Soldliste sein…=> KEINE AKTE
– Magistrat und andere Ämter: Gibt es eine 1007 BF Bornlandakte 2098-031? => KEINE AKTE
– Zerwas gab mir die fertige Fuchsfibel – sie ist wunderschön gelungen.
– Bei Grabensalb gewesen mit Salpico
– Seelenprüfung ||
– Nachbarschaftstratsch WS
– Gericht! Nachricht Advokat Groterian / Termin: Freigericht SW – 18.01. / ) Uhr = in 2 Tagen

17.01.1013

STOERREBRANDT: Lagerhaus und Kontor in der Weststadt. Bin da gewesen. Ein silberner Falke auf Rot als Symbol. Mit dem Aktenzeichen konnten sie nichts anfangen. Auch wenn ich den besorgten Kunden gemimt habe..

Aquenauer Südhang -> Weinhändler und Restaurants durchforstet -> Eine Spur! Es handelt sich um regionalen Wein. Im Kaiserborn kostet eine Flasche 4D, im Alter Kaiser 5D, im Seelander 6D. Ein ganzes Fass beträgt im Seelander 1000D. Mit etwas weich Gerede kam ich in den Keller des Seelanders. Ich interessiere mich selbstverständlich für ein solches Fass. Ich gab vor den Keller zu verlassen, statt dessen schob ich das leere (!) Fass zur Seite…
Dahinter eine Steinplatte in der Wand. Darauf eingeritzt Füchse, eine Münze, Diebstähle, der Mond, Sterne… Das Relief kleidete einen Geheimgang aus und ließ sich leicht herausnehmen.
Ich stieg hinab in den Untergrund… In die Kanalisation unter Gareth.
Das kann nur zwei Dinge bedeuten: 1. Jemand der im Seelander arbeitet ist definitiv ein Phexjünger; 2. Ich habe den Weg zu meiner Zukunft entdeckt. Schleichpfade unter der Stadt. Schnelle Wege in rettende Dunkelheit.
Auch wenn das quieken dieser scheußlichen Nagetiere in der Finsternis in einiger Entfernung erklingt, fühle ich mich geborgen dort unten.
Ein etwa 20 Schritt langer Gang traf auf eine Gabelung.
Zur einen Seite ein Einsprengsel, ein Sicherheitsversteck mit Nahrung und Ausrüstung für den Flüchtenden… Ich ließ etwas da. Der zweite Weg führte tief in die Kanalisation in ein Gewirr von Gängen, überall in dunkler oder heller Kreide Zinken an den feuchten Wänden… Ein Wegweisernetzwerk.
Nach etwa dem Viertel einer Stunde kam ich an einen Ausgang. Eine Nebengasse, eine Sackgasse im Arenaviertel, direkt beim Traviatempel. Barmherzig.

Morgen gegen 14 Uhr ein Tisch für zwei im Seelander gebucht. Sonst hätte ich mich nie so lange ungestört im Keller aufhalten können. Wer dort essen gehen wird, weiß ich noch nicht.
Ich legte Phexy eine Flasche Aquenauer Südhang auf sein Bett. Als Zeichen, dass ich verstanden hatte.

18.01.1013

Halb acht morgens in die Kaiserthermen gegangen. Außer Zerwas und mir nur ältere Herrschaften mit irritiert-interessierten Blicken. Ich habe das Gefühl in einen Herrenklub eingedrungen zu sein.
Um 9 Uhr sind die Verhandlungen im Freigericht Weststadt
Was tu ich danach?
Mich gedulden, was eine Nachricht der O-Hexe angeht?
14 Uhr in den Seelander… mit Gesse?
Erforschen, was es mit Stoerrebrandt/STB auf sich hat?
Die Kanalisation mit Phexdan zusammen erforschen und die Seelenprüfung beenden?

Nicht vergessen: Übermorgen zu Ulmia und Z-was Kette holen!

Gareth 2 (Neferu)

Auszug aus dem konfusen Tagebuch der Neferu V. Banokborn.
Notizen bezüglich der Reise nach Gareth und den Plänen in der kaiserlichen Hauptstadt des Mittelreiches.

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05.01.
Abschied von Calfang. Mein Herz ist traurig, aber es ist gut, den Inquisitor aus den Augen zu verlieren. Sonst würde es zwischen uns am Ende früher oder später noch merkwürdig werden. Unsere Anziehungskraft ist zu stark und wir beide wissen, dass das niemals gut ausgehen kann.

Die zweite Ratte ließ ich frei. Nachdem ihr Rattenbruder sterben musste und ich gelernt habe, dass im Süden die Ratte nicht ausschließlich für den Namenlosen steht, sondern auch für Phex, tat mir das gefangene Tier leid, das meinen Sündenbock hätte mimen müssen.

Zerwas kaufte einen kleinen Karren. Elster und Nachtlicht sind zwar noch Fohlen, aber das Zuggewicht macht ihnen nichts. Wir drei Zweibeiner gehen neben her.. Zumindest meistens. Phexdan friert sehr und oft stecken wir ihn in alle Decken und setzen ihn zusammen mit Dajin auf die Ladefläche.
Phexy hat angekündigt, uns bald zu verlassen. O, Füchschen. Ich vermisse ihn schon jetzt. Doch verstehen kann ich ihn.
Bisweilen ist es bitterkalt. In drei Tagen erreichen wir Baliho. Ich werde Menzel einen Besuch abstatten.

Tsa-Tempel am Wegrand, ein Wehrtempel kurz vor Baliho: Z-was kann geweihten Grund betreten! Und er kann die Pflanzen der Göttin berühren. So glücklich und gelöst habe ich ihn ewig nicht gesehen.
Zweite Nacht auch in diesem schönen Tsa-Tempel. Wir müssen mal ausruhen – und Phexy muss tauen.

08.01.
BALIHO
Städtische Tempel: Rahja, Phex, Rondra, Praios, Travia, Efferdschrein
Herberge: Kaiserstolz & Orkentod
Neuigkeiten in Baliho? Banal.
Kriminelles/Bestrafungen? -> Nichts.
Phexgeweihte (Rahjard) -> Das war Trallop.. Vergessliches Ich.
Umhang aus Lodenstoff -> Darum kümmere ich mich in Gareth.
Wurde noch etwas über die zwei Männer in Schwarz getratscht? (verbreiten, dass sie vom KGIA waren).
Phex-Brosche Zerwas -> Er hält es für möglich, mir eine zu schmieden, wenn er Zugang zu den Gerätschaften hat.

Ich fühle mich nicht wohl in Baliho. Ich versuche jemanden zu finden, der es verdient hat, etwas Wertvolles zu verlieren. Der Vogt zweigt sich gerne mal etwas ab. Kleine Rinderzüchter leiden darunter. Ein gewisser ‚von Hahnenfels‘ hat wenig, obwohl er von Adel ist.
Ingolf von Furten, der Landplacker, der Hand-Abhacker kommt aus Trallop. Eine Misere. Die Tralloper haben seinen Bruder getötet und so bestraft er jeden, der mit ihnen handelt. Ich habe ihm versprochen, ein gutes Wort für ihn einzulegen und der Sache auf den Grund zu gehen. Wenigstens einen Monat lang will er niemandem mehr eine Hand abschlagen.. Ein Anfang.

Auf dem Marktplatz gibt es einen Phextempel: „Verspiele deine Ehre.“, steht dort.
Nescor Ehrfold = Mann mit guten Verbindungen – wer auch immer das ist.

Rahjatempel…  Zerwas geht mir unter die Haut. Das wurde mir nach einem Gespräch mit einer Rahjageweihten aufs Neue klar. Sie sagt man hört aus meinen Worten, dass Zerwas der einzige, der Richtige für mich ist.

Armer Zerwas, gelitten so viele Jahre. Armer Phexdan, der jetzt leidet.

10.1. 1013
Abends Burg Auraleth mit Baron Udo vom Eberstamm. Sehr freundlicher Kerl! Phexdan wollte gar nicht wieder fort. Er hat seine Burg sehr modern eingerichtet und renovieren lassen. Glasfronten! Sowas habe ich noch nie gesehen.

12.1. 1013
Gareth Rosskuppel – „Zum Dorfschulzen“ Sehr rustikal.
Kam kaum aus dem Bett.
Interessiert sich Zerwas denn nicht für mich? Ich habe das Gefühl, es geht immer nur alles von mir aus. Liebt jeder am Ende nur sich selbst und will mich als eine kleine schöne Trophäe hüten?
Ich werde mit dem Travia-Thema nicht noch einmal beginnen.
Niemand fragt mich je zu meinen Ansichten, befragt mich zu meiner Vergangenheit.
Sie werden sagen, dass ist Rücksicht ist, doch eigentlich ist es doch nur Desinteresse.. Oder? Rodebrannt ist der einzige, der mir Fragen stellt. Aber dann doch wieder nur, um dieses Wissen gegen die meinen zu nutzen. Männer sind lästig und keiner genügt meinen Ansprüchen. Ich bin nicht gut drauf…

– Menzel (Mäuslein) -> Hotel Alter Kaiser; er ist wohl nach Eslamsgrund, aber eine Verfolgung ist er mir nicht wert. Soll er doch laufen.
– Phextempel -> zuerst Stehlen, dann dorthin. Ich will schließlich ein Geschenk mitbringen..
– Phexbrosche -> Z-was geht die Sache an.
– Eschenrod, Roter Hahn -> Meine Sachen holen, wenn sie denn noch da sind.. Ja, sie waren noch da. Musste die Stiefel zum Schuster bringen und für mehrere Dukaten reparieren lassen. Aber immerhin ist es Iryanleder.
– Nordlandbank -> 100D abgehoben. Ansonsten habe ich nichts Wichtiges mehr auf der Bank gehabt.
– Phexdan -> Er soll mich die Seelenprüfung lehren, er sagt er wird es tun.
– Umhang Lodenstoff -> Efferdlieb
– Zauber ans Tagebuch -> Es soll niemand mehr lesen können
Meine Mutter – Hatte sie ein Tagebuch?
Vater bestehlen -> Was Praionor wohl noch so in seinem Haus liegen hat? Sicher haben es seine Erben wieder aufgebaut. Sie haben es verdient, dass man bei ihnen eindringt..

Ich war beim St. Eboreus-Speicher in der Altstadt. Die Verbindung „Roter Hahn“ ist abgebrochen. All mein Hab und Gut lagert jetzt in diesen Speichern. Ich kann jeder Zeit zu meinen Sachen vordringen. Ich habe bereits für 1 Jahr im Voraus bezahlt.

Ich muss noch zum Stadtarchiv.
Alchemist Grabensalb. Phexdan zu ihm schicken!
Für Grabensalb:

-> Schale einer Eigeborenen, Urin eines Beeinflussten, 6-Karat Bergkristall, Ikariana-Schmetterling, 7x Biberklötze (Hoden), 4x Stechlibellen, Samthauch/Schleichender Tod, Bannbaladin (10 D) = Jähzorntrank, Salpico!, 1x Flux Jarganöl, Spinnennetz von Bornwaldspringspinne, Drachenschuppen, 1x Skrupel Meteoreisen, 3x große Spähne misslungener Zauberstab.

Ich will von diesem Alchemisten weitere Tränke, die meine Magie verstärken und mir viele Zauber an einem Tag erlauben. Ich will sein Vertrauen gewinnen, in dem ich auf ihn zukomme.
Er hat einen Hausschröter namens Paramanthus. Das Tier ist gefährlich und hört aufs Wort seines Herren. Vielleicht kann ich dem Grabensalb einige Gefallen tun. Ich gebe mich als jemand aus, der von dem Gildenmagier Monterey geschickt wurde. Wo Salpico sich wohl rumtreibt? Da braucht man den Scharlatan einmal…

Ich such eine passende Herberge, wo wir vorerst bleiben können. Am besten unter Exzentrikern. Ich fand in Tempelhöhe, wo sich die Magischen herumtreiben die Schenke und Herberge „Smaragdnatter“, Natternstraße am Hesindeplatz.
Nicht zu glauben… Phex noch eins. Da war tatsächlich Salpico unter den anderen Robenträgern. Aber ungewöhnlich sieht er nun aus, trägt eine Rüstung aus Leder und ist schlichter gekleidet.
Hier werden wir vorerst bleiben.
Wir teilen uns ein Zimmer mit Monterey. Manchmal komme ich mir vor wie bei einem Schmierentheater.

13.1.
Morgens: Der Wirt hier heißt Lamiadon. Essen in der „Smaragdnatter“ ist immer verbunden mit philosophischen Fragen.
Bin nach dem Frühstück zum Stadtarchiv gegangen. Aus den Akten lässt sich hier entnehmen:
– Familie Banokborn, Alt-Gareth, Nardesheim, Tuchhändler.
– Hauserwerb ohne Schulden 990 bis 993 BF, dann Brand.
– mein Vater Serik ist seit 975 Bürger Gareths in Nardesheim
– Ursprünglich kommt Serik aus einer Pseudomietswohnung in Wallgraben
– Hochzeit 989 BF, mit meiner Mutter: Bürgerin Anyla Bishdaris aus Khefu
– Irgendetwas gerettet aus dem brennenden Haus? -> Nichts zu zu finden, vielleicht eher in der CriminalCammer fragen.
Praionor von Wiesenfeld ist 1009 gestorben, als er sein eigenes Haus in der Weststadt niedergebrannt hat. Ob er wohl Nachkommen hat…? Sicher hat er die, oder nicht? Nachforschen!
Weiteres soll im Archiv der CC stehen – bei den Brandstiftereien.
Ansonsten sind hier im Stadtarchiv nur: Bürger-und Steuerregister, Geburtsurkunden, Erlasse. Berichtsakten, Dokumente aus der Siedlerzeit.
Bürgerregister für das Schlossquartier und Wallgraben sind im Archiv des Magistrats in der Weststadt. -> Zum Magistrat gehen!

Wer lebt jetzt im Haus meiner Eltern? -> Krämergasse 19, Familie Gesse

Boronstempel führt ein Sterberegister.
Im Borontempel:
993 -> Tod von Serik und Anyla. Das war zu erwarten. Sein Grundstück und Vermögen vererbt an seinen Bruder Trakis in Wallgraben. Der verkauft Grundstück an Korobar Gesse.
Viele Marktakten (Zivilrecht) – Register Wallgraben. Marktgericht (Eisenmarkt). – Viel Zeugs über die Geschäfte meines Vaters verteilt auf unzählige Ämter und Verwaltungen..

Ich bin zu Krämergasse 19 gegangen. Neuverputzt und bemalt, ein dreigeschossiges Gebäude. Es ist so lange her, dass ich hier gelebt habe. Fühlt sich nicht an, dass es zu meinem Leben gehört. Sie haben ein Spruchband über der Tür: „Den Göttern zur Ehr‘, den 8 zum Gedenken.“  Der Sohn von Korobar Gesse will einen Bescheid zur Smaragdnatter schicken, was mein Anliegen angeht das Nachleben meiner Eltern nachzuvollziehen. Leider war von den Gesses niemand zu Hause. Nur das Personal. Das Personal..!!

Es war Mittag, als ich bei der CriminalCammer ankam. Phexdan begleitete mich.
Draußen hingen viele Flugblätter. Ich fand unter einem ein kleines Stück zusammengefaltetes Papier mit einem Rätsel.. einer Schnitzeljagd. Ich werde es zu lösen versuchen und das Haus finden, um das es da geht.
Adran Bellenthor aus der CC leitet mein Anliegen weiter und gibt dann in der Smaragdnatter Bescheid. Weiteres konnte er erstmal nicht für mich tun. Ich habe mich lebend gemeldet und das Töten meines Onkels gestanden. Ich blieb sehr ruhig, fühlte sich ohnehin unecht an. Nur durch eine Lebendmeldung kann ich vielleicht doch noch das Erbe meiner Eltern antreten. Ein neuer Plan, um an Geld zu kommen. Ich habe erzählt, was an dem Abend vor über zehn Jahren passierte und auch der Bellenthor sprach sofort von Notwehr. Niemand wird mir einen Strick aus dem Geschehenen drehen können.
Ich lief in die Weststadt und machte ein Termin beim Archiv des Magistrats. Sie würden Lamiadon Bescheid geben.
In der Smaragdnatter angekommen, aß ich ein Basiliskumschaumsüppchen.

Noch am selben Nachmittag wurde ich ins Magistrat geladen und erfuhr, dass der Name meiner Lebensretterin, als ich ein kleines Kind war, Fiana Küfer lautet.
Weitere Informationen aus dem Magistratsarchiv (der Angestellte dort: Praias Garether – er hatte die vier mich betreffenden Akten vorbereitet):
– Die  Tür zum Schlafzimmer war zu, die Eltern wurden im Schlaf erwischt. Der Täter hatte den Schlüssel oder ist durchs Dach eingestiegen.
Führender Ermittler: Diman ui Morgan
– In der Taverne „4Finger“ in Wallgraben verprasste mein Onkel sein Erbe – bis auf ~ 3000 Dukaten.
– Praionor hatte keine Kinder.. Sein Grundstück steht leer, noch 2 Monate Zeit, ehe sich Erben melden können, wurde mir gesagt. Ist es möglich…? Diese Gelegenheit kann nur phexgesandt sein.
Ich will Bürger werden. Was muss ich dafür tun?
 
Ich konnte Schneeregen aus dem Fenster beobachten und ließ mich über die Bürgerschaft aufklären.
UM BÜRGER GARETHS ZU WERDEN:
-> Bürgereid – Erledigt
-> 20 D – Erledigt
-> 12 Bürger oder 1 Patrizier – Nemrods ! Leumundsschreiben <– Ich werde versuchen soetwas zu bekommen.. Schwierig, aber schaffbar.
-> Beschleunigungsbrief – Erledigt

Das Grundstück Praionors ist 40×50 Schritt, also 2000 Quadratschritt groß. Das ist riesig. Wenn ich geschickt vorgehe, kann es mir gehören.

Rechte als Bürger:
Grundbesitz, Bürgerrecht nicht erblich, volle Rechtsfähigkeit, keine Auslieferung, soziale Dienste, Bürgerversammlungen, Ämter.

Pflichten als Bürger:
10% Abgaben (Einkommenssteuer), Waffendienst Spießbürgerin oder Bannergeld

Was gilt es zu erledigen?
– Zinken nachgehen; gefunden! -> Ein Dachstuhl. Leben dort Fledermäuse? Es ist ein Ritzer da oben.

– Zur Scherenschleiferin/Feinschmiedin Ulmia in Sonnengrund. Sie soll mir eine Kette für Zerwas machen.
– von Phexdan die Liturgie der Seelenprüfung lernen
+ Zauber ans Tagebuch -> Fulmian -> Erledigt!
+ Ausstehende Antwort Korobar Gesse -> Erledigt, bin eingeladen worden.
– Meine Mutter war eine Hexe. Wo hat sie meine Schale verwahrt? Ich muss lokale Hexen finden.
+ Mein Dank an Bürgerin Fiana Küfer aus Nardesheim. Sie soll noch leben, ist aber weggezogen. Erledigt.
+ CC Das Tagebuch meiner Mutter abholen, das da als Beweismittel lagern soll. Erledigt!
– Besorgungen für Grabensalb -> Wo ist meine Schale?
+ Salpico nach Zaubern der Teleportation fragen. Erledigt.
+ Salpico nach seinen Möglichkeiten fragen, Zauber betreffend. Erledigt.
+ Zerwas hat mich in den Seelander eingeladen. Ich trug mein weißes Ausgehkleid am Mittag. <3
+ Grundstück Weststadt besuchen -> in zwei Tagen kann ich es sehen! Erledigt.
– Zerwas macht am Eisenmarkt meine Phexbrosche
+ Kräuter für Salpico – erledigt!
+ NLB -> Phexdan + Banokborn – erledigt! – Ich traf da einen Anwalt, der versuchen will mit mir das Restgeld meines Onkels zu erstreiten. Ich versprach ihm die Hälfte der Summe, wenn er das vor Gericht durchbekommt. Also rund 1500 D für jeden.
+ Anylas Tagebuch studieren -> Schale! Erledigt. Es ist von Garether Hexen die Rede.. und einer Oberhexe.
– Termin vor Gericht

Das Rätsel spricht von einem Fuchs im Wappen. Der Phextempel wird es nicht sein, die tragen niemals den Fuchs. Das ist sicher kaiserfamiliär.. Der Hal-Tempel in der Weststadt? Den hab ich nie gesehen… Er würde passen.
Die Fledermaus steht im Süden für Phex.. Ob echte Nistplätze gemeint sind? Oder ist es der Name eines Ladens? Ich muss suchen.

Bin bei Grabensalb gewesen. Hab in Erfahrung gebracht, was vielleicht irgendwann noch einmal nützlich sein kann. Paramanthus frisst Fleisch vom Markt. Fulmian von Zorgan vom Zirkel der freien Wissenschaften wird mir mein Tagebuch verzaubern können, dass nur ich darin lesen kann. Der Mann lebt im Südquartier.
Salpico zu Grabensalb befördert. Das war eine gute Idee.

Als es dunkel war bin ich zu den Gebäuden geschlichen, die in der Weststadt die Schrittanzahl vom Hal-Tempel entfernt sind, die angegeben sind. Im Süd-Westen, wie verlangt.
Es handelt sich um drei große Häuser, in L-Form angeordnet.
Ein unbewohntes Haus, drei bellende Hunde, die durch die Gärten laufen, Familie Kurzbein und Familie Klotzbeck (5 Personen). Bei den Klotzbecks gibt es die Inschrift im Putz unterm Dachfirst.
Es ist zu hoch, es zu lesen!

Aber es ist ein Anfang, an dem ich ansetzen kann.
Ich habe endlich meine Weihe zurück und es fühlt sich so gut und richtig an.

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